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14.03.2009, 19:35
Die Stadt Kassel zockt mit.
Zahl der Glücksspielautomaten in der Stadt
ist in den vergangenen Jahren gestiegen
Kassel
Das große Geld verdient die Stadt Kassel mit einarmigen Banditen nicht. Aber sie verdient an jedem einzelnen Euro, der an einem Glücksspielautomaten umgesetzt wird. Die Zahl der Automaten in der Stadt ist von 2005 auf 2006 um etwa ein Fünftel gestiegen und hält sich seitdem bei einem Wert von etwa 5400 Geräten. Genaue Zahlen für 2008 liegen der Stadt noch nicht vor.
Die Einnahmen aus der Vergnügungssteuer, die die Betreiber je nach Umsatz der Automaten berappen müssen, hat sich seitdem allerdings nicht erhöht. Etwa eine Million Euro hat die Stadt Kassel im vergangenen Jahr daraus eingenommen, sagt Rolf Hedderich vom Amt für Kämmerei und Steuern.
Im Jahr 2005 lagen die Einnahmen mit 1,2 Millionen Euro kaum höher. Ein Grund sei auch, dass die Stadt eine Steuer-Höchstgrenze von monatlich 204 Euro pro Automat festgelegt habe. Zwar habe eine Steuer eine Lenkungswirkung, aber sie dürfe "nicht erdrosselnd" sein, erklärt Hedderich die Deckelung.
Zahlen steigen bundesweit
Mit der gestiegenen Zahl der Spielautomaten befindet sich die Stadt Kassel in guter Gesellschaft. Auch in anderen deutschen Städten gibt es deutlich mehr Automaten. Hintergrund ist die Änderung der Spielverordnung im Jahr 2005. Seitdem dürfen mehr Automaten in Gaststätten und Spielhallen aufgestellt werden.
Scharfe Kritik an der gängigen Praxis vieler Kommunen übt unter anderem Ilona Füchtenschnieder vom bundesweit aktiven Fachverband Glücksspielsucht (FAGS). Sie fordert, die Vergnügungssteuern anzuheben, um das Aufstellen von Automaten unattraktiver zu machen. Aus den Einnahmen müssten Hilfsangebote und Prävention gefördert werden.
Sowohl Kommunen als auch das zuständige Bundeswirtschaftsministerium würden Anbietern viel zu weit entgegenkommen. "Skandalös" sei, sagt Füchtenschnieder, dass viel zu wenig kontrolliert werde und die Anbieter sich gewissermaßen selbst überlassen würden.
Petra Hammer-Scheuerer, Leiterin der Suchtberatungsstelle des Diakonischen Werks Kassel, schließt sich dem an. 80 Prozent etwa der Spielsüchtigen, die das Diakonische Werk in Kassel jedes Jahr betreue, seien von Automaten abhängig. Den Einnahmen aus der Vergnügungssteuer stehe jedoch "ein verschwindend geringer Betrag" gegenüber, mit dem die Stadt Kassel das Diakonische Werk unterstütze. Die genaue Summe wollte sie nicht nennen.
Um die Mitarbeiter auf 1,5 Stellen zu bezahlen, reiche das bei Weitem nicht aus. Diese würden von etwa 70 000 Euro bezahlt, die vom Land Hessen kämen.
Weitere Infos unter: <a href="http://www.hna.de">http://www.hna.de</a>
Quelle: <a href="http://www.forum-gluecksspielsucht.de">http://www.forum-gluecksspielsucht.de</a>
Zahl der Glücksspielautomaten in der Stadt
ist in den vergangenen Jahren gestiegen
Kassel
Das große Geld verdient die Stadt Kassel mit einarmigen Banditen nicht. Aber sie verdient an jedem einzelnen Euro, der an einem Glücksspielautomaten umgesetzt wird. Die Zahl der Automaten in der Stadt ist von 2005 auf 2006 um etwa ein Fünftel gestiegen und hält sich seitdem bei einem Wert von etwa 5400 Geräten. Genaue Zahlen für 2008 liegen der Stadt noch nicht vor.
Die Einnahmen aus der Vergnügungssteuer, die die Betreiber je nach Umsatz der Automaten berappen müssen, hat sich seitdem allerdings nicht erhöht. Etwa eine Million Euro hat die Stadt Kassel im vergangenen Jahr daraus eingenommen, sagt Rolf Hedderich vom Amt für Kämmerei und Steuern.
Im Jahr 2005 lagen die Einnahmen mit 1,2 Millionen Euro kaum höher. Ein Grund sei auch, dass die Stadt eine Steuer-Höchstgrenze von monatlich 204 Euro pro Automat festgelegt habe. Zwar habe eine Steuer eine Lenkungswirkung, aber sie dürfe "nicht erdrosselnd" sein, erklärt Hedderich die Deckelung.
Zahlen steigen bundesweit
Mit der gestiegenen Zahl der Spielautomaten befindet sich die Stadt Kassel in guter Gesellschaft. Auch in anderen deutschen Städten gibt es deutlich mehr Automaten. Hintergrund ist die Änderung der Spielverordnung im Jahr 2005. Seitdem dürfen mehr Automaten in Gaststätten und Spielhallen aufgestellt werden.
Scharfe Kritik an der gängigen Praxis vieler Kommunen übt unter anderem Ilona Füchtenschnieder vom bundesweit aktiven Fachverband Glücksspielsucht (FAGS). Sie fordert, die Vergnügungssteuern anzuheben, um das Aufstellen von Automaten unattraktiver zu machen. Aus den Einnahmen müssten Hilfsangebote und Prävention gefördert werden.
Sowohl Kommunen als auch das zuständige Bundeswirtschaftsministerium würden Anbietern viel zu weit entgegenkommen. "Skandalös" sei, sagt Füchtenschnieder, dass viel zu wenig kontrolliert werde und die Anbieter sich gewissermaßen selbst überlassen würden.
Petra Hammer-Scheuerer, Leiterin der Suchtberatungsstelle des Diakonischen Werks Kassel, schließt sich dem an. 80 Prozent etwa der Spielsüchtigen, die das Diakonische Werk in Kassel jedes Jahr betreue, seien von Automaten abhängig. Den Einnahmen aus der Vergnügungssteuer stehe jedoch "ein verschwindend geringer Betrag" gegenüber, mit dem die Stadt Kassel das Diakonische Werk unterstütze. Die genaue Summe wollte sie nicht nennen.
Um die Mitarbeiter auf 1,5 Stellen zu bezahlen, reiche das bei Weitem nicht aus. Diese würden von etwa 70 000 Euro bezahlt, die vom Land Hessen kämen.
Weitere Infos unter: <a href="http://www.hna.de">http://www.hna.de</a>
Quelle: <a href="http://www.forum-gluecksspielsucht.de">http://www.forum-gluecksspielsucht.de</a>