News
14.03.2009, 19:58
Großrazzia
Nichts geht mehr im Zocker-Milieu
Düsseldorf Polizei und Ordnungsamt haben vier illegale Sportwetten- und Roulettespielhallen geschlossen, in 18 Lokalen verbotene Geräte gesperrt. Der seit Monaten erhöhte Ermittlungsdruck soll die Spieler-Szene, die sich vor allem in Friedrichstadt etabliert hat, verunsichern.
In dieser Karaoke-Bar war Gesang nicht wirklich vorgesehen: Die Haupteinnahmequelle des Besitzers, der den Laden an der Scheurenstraße erst kürzlich aufgemacht hatte, lag im Keller. Dort sperrte die Polizei in der Nacht zum Donnerstag Poker- und Roulettetische. Die Karaoke-Bar, nach ersten Eindrücken der Ermittler nur ein Tarnbetrieb, wurde vom Ordnungsamt geschlossen.
Nicht einmal in der Nacht zum Altweiber-Donnerstag, traditionell ein Großkampftag für Ordnungsamt und Polizei, konnte sich die Spieler-Szene sicher fühlen: Der Druck, den die Fahnder seit vergangenem Herbst aufbauen, um Revierkämpfen im Milieu entgegenzusteuern und, wie ein Ermittler sagt, "die Szene gründlich aufzumischen", ist unverändert hoch. In der Nacht zum Donnerstag kontrollierten vier Polizisten und drei Mitarbeiter des Ordnungsamts 18 Spielhallen, Wettbüros und Kulturvereine im bahnhofsnahen Bereich der Graf-Adolf-Straße. Dabei ging es vor allem um Verstöße gegen die Konzession – verbotener Alkoholausschank etwa, oder eben unzulässiges Glücksspiel.
Neben dem Betreiber der Karaoke-Bar hatten gestern auch zwei Inhaber von Wettbüros frei: Weil sie für ihre Läden erst gar keine Genehmigungen beantragt und teils verbotene Automaten zur Annahme von Sportwetten aufgestellt hatten, schloss das Ordnungsamt auch ihre Lokale, die an Cornelius-, Bahn- und Graf-Adolf-Straße ganz offen für ihre illegalen Angebote warben.
Würfel- und Pokertische fanden die Beamten auch in den Treffpunkten dreier Kulturvereine vor. Doch da ist die Beweislage nicht einfach: Nur, wenn offensichtlich Geld im Spiel ist, haben die Behörden eine Handhabe gegen die Zocker. Diesmal ging es mit Anzeigen gegen die Verantwortlichen ab. Einer beispielsweise hatte nach einer früheren Razzia zwar den Auflagen entsprochen und die – verbotenen – Pokertische entfernt. Aber er hatte sie danach durch neue ersetzt, die ebenso verboten sind. Auch die muss er nun auf eigene Kosten wieder beseitigen.
24 Automaten ohne Genehmigung, sieben illegale Wettannahmestellen – das war die Bilanz des nächtlichen Einsatzes. Ein eher kleines Programm, verglichen mit den Razzien, bei denen Polizei und Ordnungsamt auch von Zoll, Ausländer- und Arbeitsamt unterstützt werden. Dann werden alle in den kontrollierten Lokalen angetroffenen Personen überprüft, die danach eingeleiteten Strafverfahren reichen oft von Schwarzarbeit über illegalen Aufenthalt bis zum Verstoß gegen Betäubungsmittel- und Glücksspielgesetz. Diese umfassenden Schwerpunktkontrollen wird es auch weiter geben. Mit der Stippvisite am Donnerstag wollten Polizei und Ordnungsamt vor allem Präsenz zeigen. "Das Milieu soll nicht zur Ruhe kommen."
Im Jahr 2008 waren Konkurrenzkämpfe um die Machtpositionen im Düsseldorfer Glücksspiel- und Drogenmilieu ausgebrochen, die nach einer Schießerei an der Jahnstraße und einer Massenschlägerei am Fürstenwall für öffentliche Beunruhigung sorgten. In der Folge hatte die Polizei ihre Ermittlungen in der Szene verstärkt.
Quelle: <a href="http://www.rp-online.de/public/article/duesseldorf-stadt/676172/Nichts-geht-mehr-im-Zocker-Milieu.html">http://www.rp-online.de/public/article/ ... ilieu.html</a>
Nichts geht mehr im Zocker-Milieu
Düsseldorf Polizei und Ordnungsamt haben vier illegale Sportwetten- und Roulettespielhallen geschlossen, in 18 Lokalen verbotene Geräte gesperrt. Der seit Monaten erhöhte Ermittlungsdruck soll die Spieler-Szene, die sich vor allem in Friedrichstadt etabliert hat, verunsichern.
In dieser Karaoke-Bar war Gesang nicht wirklich vorgesehen: Die Haupteinnahmequelle des Besitzers, der den Laden an der Scheurenstraße erst kürzlich aufgemacht hatte, lag im Keller. Dort sperrte die Polizei in der Nacht zum Donnerstag Poker- und Roulettetische. Die Karaoke-Bar, nach ersten Eindrücken der Ermittler nur ein Tarnbetrieb, wurde vom Ordnungsamt geschlossen.
Nicht einmal in der Nacht zum Altweiber-Donnerstag, traditionell ein Großkampftag für Ordnungsamt und Polizei, konnte sich die Spieler-Szene sicher fühlen: Der Druck, den die Fahnder seit vergangenem Herbst aufbauen, um Revierkämpfen im Milieu entgegenzusteuern und, wie ein Ermittler sagt, "die Szene gründlich aufzumischen", ist unverändert hoch. In der Nacht zum Donnerstag kontrollierten vier Polizisten und drei Mitarbeiter des Ordnungsamts 18 Spielhallen, Wettbüros und Kulturvereine im bahnhofsnahen Bereich der Graf-Adolf-Straße. Dabei ging es vor allem um Verstöße gegen die Konzession – verbotener Alkoholausschank etwa, oder eben unzulässiges Glücksspiel.
Neben dem Betreiber der Karaoke-Bar hatten gestern auch zwei Inhaber von Wettbüros frei: Weil sie für ihre Läden erst gar keine Genehmigungen beantragt und teils verbotene Automaten zur Annahme von Sportwetten aufgestellt hatten, schloss das Ordnungsamt auch ihre Lokale, die an Cornelius-, Bahn- und Graf-Adolf-Straße ganz offen für ihre illegalen Angebote warben.
Würfel- und Pokertische fanden die Beamten auch in den Treffpunkten dreier Kulturvereine vor. Doch da ist die Beweislage nicht einfach: Nur, wenn offensichtlich Geld im Spiel ist, haben die Behörden eine Handhabe gegen die Zocker. Diesmal ging es mit Anzeigen gegen die Verantwortlichen ab. Einer beispielsweise hatte nach einer früheren Razzia zwar den Auflagen entsprochen und die – verbotenen – Pokertische entfernt. Aber er hatte sie danach durch neue ersetzt, die ebenso verboten sind. Auch die muss er nun auf eigene Kosten wieder beseitigen.
24 Automaten ohne Genehmigung, sieben illegale Wettannahmestellen – das war die Bilanz des nächtlichen Einsatzes. Ein eher kleines Programm, verglichen mit den Razzien, bei denen Polizei und Ordnungsamt auch von Zoll, Ausländer- und Arbeitsamt unterstützt werden. Dann werden alle in den kontrollierten Lokalen angetroffenen Personen überprüft, die danach eingeleiteten Strafverfahren reichen oft von Schwarzarbeit über illegalen Aufenthalt bis zum Verstoß gegen Betäubungsmittel- und Glücksspielgesetz. Diese umfassenden Schwerpunktkontrollen wird es auch weiter geben. Mit der Stippvisite am Donnerstag wollten Polizei und Ordnungsamt vor allem Präsenz zeigen. "Das Milieu soll nicht zur Ruhe kommen."
Im Jahr 2008 waren Konkurrenzkämpfe um die Machtpositionen im Düsseldorfer Glücksspiel- und Drogenmilieu ausgebrochen, die nach einer Schießerei an der Jahnstraße und einer Massenschlägerei am Fürstenwall für öffentliche Beunruhigung sorgten. In der Folge hatte die Polizei ihre Ermittlungen in der Szene verstärkt.
Quelle: <a href="http://www.rp-online.de/public/article/duesseldorf-stadt/676172/Nichts-geht-mehr-im-Zocker-Milieu.html">http://www.rp-online.de/public/article/ ... ilieu.html</a>