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News
14.03.2009, 20:49
Rien ne va plus: Glücksspielbranche vor Desaster

Las Vegas/Wien Der Glücksspielsektor hat 2008 ein schwieriges Jahr erlebt,
der Ausblick lässt jedoch
noch Schlimmeres erahnen.

Im erfolgsverwöhnten Casinomekka der USA, Las Vegas, treten die Betreiber bereits auf der Stelle. Die Branche ist eine der ersten, die von Faktoren wie der zunehmenden Arbeitslosigkeit, einer gebremsten Kreditvergabe, düsteren Wirtschaftsaussichten sowie sinkenden Verbraucherausgaben und Haushaltsbudgets betroffen ist. So hält die Rezession Spieler von den Casinos fern und belastet die Umsätze der Häuser.

Nachdem die Casinogesellschaft des Immobilienmagnaten Donald Trump, die Trump Entertainment Resorts, vor rund einer Woche Insolvenz anmelden musste, warten auch die Wynn Resorts mit Horrorzahlen für das abgelaufene Geschäftsjahr auf. Die nach Jahresmitte 2008 nach unten wegbrechende Aktienkurve des Unternehmens spricht Bände. Dabei ist Fitch Ratings zufolge vor 2010 keine Erholung für den Sektor in Sicht. Hält der Abschwung länger an, ist eine Reihe von Glücksspielanbietern massiv in ihrer Existenz bedroht.

"Das Glücksspiel zählt zu jenen Bereichen, in denen zuerst Abstriche gemacht werden", meint Martin Himmelbauer, Konzernsprecher der Casinos Austria <a href="http://www.casinos.at">http://www.casinos.at</a> , im Gespräch mit pressetext. Dem Branchenkenner zufolge wägen derzeit auch die europäischen Verbraucher ihre Ausgaben gegenüber möglichen Sparpotenzialen sehr genau ab. "2009 wird schwierig, wenn sich die Krise so exorbitant auswirkt, wie weitgehend prognostiziert", so Himmelbauer. Konkrete Vorhersagen seien momentan zwar kaum möglich, ein Besucherrückgang um rund drei Prozent sei jedoch bereits spürbar. Allerdings müsse man in der Casinobranche klar differenzieren, da die wirtschaftliche Entwicklung stark von lokalen Faktoren abhängig sei. "In Deutschland hat etwa das Rauchverbot rückläufige Umsätze von bis zu 30 Prozent verursacht", betont Himmelbauer gegenüber pressetext.

Während die europäische Casinobranche noch relativ glimpflich durch das Krisenjahr 2009 kommen dürfte, hat die existenzgefährdende Wirtschaftssituation in den USA bereits ihr erstes prominentes Opfer gefunden. Nachdem die Trump Entertainment Resorts die letzte Frist zur Zahlung fälliger Zinsen in Höhe von 53 Mio. Dollar verstreichen ließen, beantragte das von dem Multimilliardär gegründete Unternehmen Gläubigerschutz. Die rund 1,7 Mrd. Dollar hohen Schulden hätten den Casinobetreiber erdrückt. Trump selbst hält noch 28 Prozent an der Gesellschaft.

Angesichts rückläufiger Geschäfte hat auch der in Las Vegas ansässige Casinobetreiber Wynn Resorts <a href="http://www.wynnlasvegas.com">http://www.wynnlasvegas.com</a> eine enttäuschende Bilanz für das abgelaufene Geschäftsjahr vorgelegt. Zwar hält sich das Unternehmen im Schlussquartal noch in den schwarzen Zahlen. Mit einem Gewinn von 0,07 Cent pro Aktie verfehlt es jedoch die Erwartungen von 37 Cent je Wertpapier deutlich. Innerhalb eines halben Jahres ist der Wynn-Kurs von über 110 Dollar auf weniger als ein Viertel bei rund 25 Dollar eingeknickt. Infolge sinkender Hotelbuchungen, einer geringen Auslastung im Casinogeschäft und der niedrigen Nachfrage im Gastronomie- und Unterhaltungsbereich liegt der Umsatz mit 614,3 Mio. Dollar um 13,6 Prozent unter jenem des Vorjahres. Die steigende Spielzurückhaltung der Konsumenten lässt die Erwartungen an das Casinogeschäft im Krisenjahr 2009 nunmehr weiter schrumpfen. (Ende)

Aussender: pressetext.austria Ansprechpartner: Manuel Haglmüller
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Quelle: <a href="http://pressetext.com/pte.mc">http://pressetext.com/pte.mc</a>?pte=090226002