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News
14.03.2009, 22:55
Lotto- und Toto-Spieler verlieren Glauben an ihr Glück

10.03.2009

Hagen/Münster. Sechs Richtige im Lotto? Die Bundesbürger geben die Hoffnung lansam auf. Sie verlieren den Glauben an ihr Glück. Die Spieleinsätze für Lotterien und Sportwetten des Deutsche Lotto- und Toto-Blocks sind rückläufig. Die Glückspieler investierten 2008 930 Millionen Euro weniger als 2007.

Die Spieleinsätze für Lotterien und Sportwetten des Deutsche Lotto- und Toto-Blocks sind im vergangenen Jahr auf 6,53 Milliarden Euro gesunken. Das sind 930 Millionen Euro weniger als 2007.

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Es sind immer noch 49 Kugeln, aber der Rubel rollt nicht mehr so, wie im vergangenen Jahr.

Von sinkender Spielfreude auf breiter Basis will Jochen Rotermund, Prokurist von West-Lotto in Münster, nichts wissen: „Wer die Zahlen so aufbereitet, der vergleicht Äpfel mit Birnen. Immerhin hatten wir im Dezember 2007 mit 45,3 Millionen Euro den höchsten Jackpot aller Zeiten, und der hatte sich über dreizehn Wochen lang aufgebaut.” Rotermund schließt nicht aus, dass der seit Januar 2008 gültige Glücksspielstaatsvertrag und die damit verbundenen Einschränkungen bei Werbung und Vertrieb für Lotterien und Sportwetten eine Rolle beim Rückgang spielen. Außerdem sind Glücksspiele im Internet seit Anfang Januar verboten: „In welchem Umfang sich all diese Veränderungen beim Umsatz auswirken, lässt sich schwer einschätzen.”

Lotto-Leuchtwerbung künftig verboten

Das lässt sich auch nach der jüngsten Entscheidung des Berliner Landgerichts nicht sagen. Die Richter haben die Leuchtwerbung mit dem Lotto-Kleeblatt verboten. Das Urteil könnte für die bundesweit mehr als 25 000 Annahmestellen erhebliche Konsequenzen haben. Eine davon wäre ein Untersagungs- und Bußgeldverfahren.

Vom sinkenden Lotto-Fieber im Land ist Klaus Sattler, Sprecher von Toto-Lotto Baden-Württemberg, nicht überzeugt. „Vielmehr sind es die Jackpots, die uns fehlen. So lange die Jackpots nicht nach oben klettern, bleibt der Umsatz flach. Erst ab 20 Millionen Euro strömen auch die Gelegenheitsspieler in großer Zahl in die Annahmestellen. Das ist kaum erklärbar, aber das ist so.” Und es sei nun einmal „rein zufallsabhängig” ob der Jackpot geknackt werde oder über 20 Million Euro steige.

Wirtschaftskrise drückt auch auf die Lottoeinnahmen

Nach Sattlers Ansicht räumen die aktuellen Umsatzzahlen mit dem Trugschluss auf, „die Menschen spielen in schlechten Zeiten mehr. Das stimmt so nicht.” Toto-Lotto Baden-Württemberg, derzeit die federführende Gesellschaft der 16 Lottogesellschaften der Länder, sieht die niedrigeren Einsätze der Lotto-Spieler in engem Zusammenhang mit der im zweiten Halbjahr 2008 einsetzenden Wirtschaftskrise. „Das geht am Glücksspiel nicht spurlos vorbei.”

Bundesweit sind im vergangenen Jahr mehr als zwei Milliarden Euro aus dem staatlichen Glücksspiel dem Gemeinwohl zugute gekommen. So fließen Lotterie-Erträge den Wohlfahrtsverbänden und Sportverbänden sowie Einrichtungen der Kunst und Kultur zu. Sattler: „Wir sind der größte Mäzen.” Angesichts schrumpfender Erträge müssen sie in Zukunft mit weniger Geld rechnen.

Quelle: <a href="http://www.derwesten.de/nachrichten/wp/2009/3/9/news-113922851/detail.html">http://www.derwesten.de/nachrichten/wp/ ... etail.html</a>