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News
14.03.2009, 23:18
Betrugsanzeige: Kripo befragt Croupiers

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Mehmet K. hat ausgesagt, bei einer bestimmten Handbewegung des Croupiers
habe er sein Geld auf die 19 sowie die links und rechts danebenliegenden Zahlen setzen müssen.

Bad Oeynhausen

Die Mindener Kripo vernimmt derzeit Croupiers des Spielcasinos Bad Oeynhausen. Das hat Polizeisprecher Ralf Steinmeyer gestern bestätigt. Hintergrund ist ein Ermittlungsverfahren der Staatsanwaltschaft Bielefeld. Unter dem Aktenzeichen 21 JS734/08 geht die Behörde der Frage nach, ob es beim Roulette-Spiel zum Betrug gekommen ist. Den Vorwurf hat Mehmet K. aus Augustdorf (Kreis Lippe) in einer Strafanzeige erhoben. Der Deutsche türkischer Abstammung ist nach eigenen Angaben bis März 2008 Stammgast im Casino gewesen ist: »Ich habe dort fast jeden Tag Roulette gespielt.« Mehmet K. hat angegeben, er sei im Frühjahr 2006 von einem ebenfalls türkischstämmigen Croupier auf seine Verluste angesprochen worden. »Er sagte, das könne man ändern.« Am 29. Mai 2006 habe der Croupier mit ihm eine Vereinbarung getroffen: »Er wollte dafür sorgen, dass ich gewinne. Dafür wollte er mit 40 Prozent beteiligt werden. Ich habe zugestimmt.« Der Croupier habe ihm gesagt, dass es solche Vereinbarungen mit mehreren Spielern gebe und alle Croupiers beteiligt seien. Nach Angaben des Augustdorfers liefen die Spiele so ab: »Ich saß in der Nähe der Roulettetische und habe Kaffee getrunken.

Wenn einer der Croupiers mir in die Augen sah und sich dabei an die Nase fasste, sollte ich an seinem Tisch auf die 19 und jeweils zwei Zahlen rechts und links davon setzen. Und zwar so lange, bis sich der Croupier ans Ohr gefasst hat.« Mal habe er gewonnen, mal verloren, erzählt Mehmet K. »Unterm Strich nahmen meine Verluste allerdings von Tag zu Tag zu.« Er habe deshalb in den folgenden Monaten etwa 20 Gespräche mit Croupiers geführt. Die hätten ihm gesagt, er müsse Geduld haben. »Die haben mir sogar SMS geschrieben, um mich zu beruhigen.« Zum Schluss habe er mehr als 100 000 Euro verspielt. »Da habe ich verlangt, mit einer höheren Ebene zu sprechen«, sagt Mehmet K. Am 13. Februar 2008 habe er einen Brief des Spielcasinos bekommen, mit dem er zu einem Gespräch mit dem Leiter der Westspiel-Revision eingeladen worden sei. »Das Treffen fand am 19. Februar 2008 um 14 Uhr in Bad Oeynhausen statt.

Ich habe dem Mann von der Vereinbarung erzählt, und dass sie nicht eingehalten wird, aber er ist nicht konkret darauf eingegangen. Ich habe dann gedroht, an die Öffentlichkeit zu gehen.« Am 28. März 2008 wurde Mehmet K. vom Spielcasino gesperrt. Seine Anwältin Heike Kloppenburg: »Wir haben die Westspiel GmbH monatelang gebeten, uns eine Begründung für die Sperre zu nennen. Irgendwann wurde dann angedeutet, mein Mandant sei spielsüchtig.« Die Anwältin will nicht ausschließen, dass Mehmet K. mit der angeblichen Vereinbarung nur dazu animiert werden sollte, weiter zu setzen. Mehmet K. beziffert seinen Verlust auf 117 000 Euro. »Der Großteil gehört Verwandten. Sie hatten mir Geld geliehen, damit ich meine Verluste wieder hereinhole.« Die Spielbanken kämpfen seit langem mit sinkenden Umsätzen.

Im vergangenen Jahr kamen etwa 151 000 Gäste ins Casino nach Oeynhausen - 22 Prozent weniger als im Jahr zuvor. Sie ließen 20 Prozent weniger Geld dort. Die Westspiel-Gruppe will zu den Vorwürfen ihres früheren Kunden keine Stellungnahme abgeben. Oberstaatsanwalt Reinhard Baumgart sagte, ob an den Vorwürfen etwas dran sei, könne er nicht absehen.

Quelle: <a href="http://www.westfalen-blatt.de/nachrichten/regional/owl.php?id=25215&artikel=1">http://www.westfalen-blatt.de/nachricht ... &artikel=1</a>