PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Hohensyburg 100 Stellen stehen auf dem Spiel



spielo
23.06.2009, 09:35
Hohensyburg 100 Stellen stehen auf dem Spiel

Gestern tagte der Beirat, am Donnerstag sollen die 250 Mitarbeiter des Casinos Hohensyburg über das neue Konzept informiert werden, mit dem Westspiel auf die Zukunft setzen will. Zukunft nicht für jeden, denn möglicherweise stehen 60 bis 100 Stellen auf dem Spiel.
Für das, was sich Westspiel alles so vorstellt, könnte das vergangene Wochenende einen Vorgeschmack gegeben haben. Der Glücksspieltempel veranstaltete zum wiederholten Male eine Ein-Euro-Party. Das Motto diesmal: „Aufreißen - abspritzen - schlucken”.

Zwei als Krankenschwestern verkleidete, weibliche Servicekräfte verkauften Alkopops in Spritzen, die auf Wunsch den Gästen direkt in den Mund gespritzt wurden. Genügend Empörungspotenzial für ältere Stammgäste, die daraufhin kopfschüttelnd das Casino verlassen hätten.

Empörung auch beim stellv. Betriebsratsvorsitzenden Sascha Tiefenbach. „Das hat mit einem staatlich konzessionierten Spielcasino überhaupt nichts mehr zu tun”, sagt er. Lizenzgeber für die Westspielcasinos ist das Land, demzufolge hat er gestern morgen sofort ein Protestschreiben nach Düsseldorf geschickt. Inhalt: „Dass sich Belegschaft und Betriebsrat ausdrücklich von diesen Partys distanzieren.”

Mitarbeiter befürchten offenbar, dass sich Ein-Euro-Partys in dieser Qualität eher als Nieten für das Dortmunder Casino herausstellen könnten. Die Besucherzahlen seien im übrigen so tief unten wie nie gewesen. Nicht nur, dass manche Stammgäste gegangen seien - andere sind gar nicht erst gekommen.

Die Betriebsräte haben sich schon länger gegen die im Herbst installierte neue Casinoleitung positioniert. Die schlechten Zahlen, die Hohensyburg bringe, seien nicht nur der Wirtschaftskrise geschuldet, sondern auch dem Missmanagement - die Party am Samstag sei nur ein Beispiel dafür gewesen.

Wer hat was zu sagen - und wer nicht?
Da passte es ja ganz gut, dass man sich gestern zu einem Gütetermin vor dem Arbeitsgericht getroffen hatte. Der Betriebsrat wollte feststellen lassen, ob Direktor Erik van den Berg als leitender Angestellter fungieren darf. Man hätte bis September 2008 eine relativ autonome Führung gehabt, inzwischen würden aber sämtliche Entscheidungen vom Westspielsitz in Duisburg getroffen. Es gehe nicht um eine Diskreditierung van den Bergs, so Tiefenbach, „wir wollen nur wissen, wer was zu sagen hat und wer nicht”. Die Entscheidung steht noch aus.

Mit Besorgnis schaut nun jeder Dortmunder Mitarbeiter auf übermorgen. „Die Entscheidung”, mutmaßt Tiefenbach, „wird wohl eine von Belang sein . . .”

Quelle: derwesten.de

CBJWikinger
25.06.2009, 19:51
War ja klar das das so kommen musste. Im Service waren sie oben ja immer besonders "nett". Kein Wunder das die Spieler wegbleiben...

spielo
27.06.2009, 03:00
60 Stellen stehen auf dem Spiel


Erstmals äußert sich die Westdeutsche Spielbanken GmbH & Co. KG (kurz Westspiel) zu einem bevorstehenden Arbeitsplatzabbau im Casino Hohensyburg. In einer Pressemitteilung hieß es gestern, man wolle das Casino zukunftsfähig machen, was auch den Abbau von Arbeitsplätzen bedeute.
Zahlen hatte man nicht vermerkt, intern gehen die Betriebsräte indes davon aus, dass 60 der derzeit 255 Arbeitsplätze wegfallen sollen. Darüber, wie eine sozialverträgliche Lösung aussehen könne, verhandele man gerade mit dem Betriebsrat. Bis August sollen die Entscheidungen gefallen sein.

„Das Blatt muss sich wenden”
Neue gesetzliche Rahmenbedingungen (Glücksspielvertrag/Nichtraucherschutz) hätten sich negativ in Form eines Besucherückgangs und eines sinkenden Bruttospielertrages ausgewirkt. „Das Blatt muss sich wenden”, so Direktor Erik van den Berg, der das als „interessante und spannende Aufgabe sieht.” Interessant und spannend - das gilt sicherlich auch für viele Mitarbeiter. In der Vergangenheit gab es eine Menge Auseinandersetzungen der Betriebräte mit der Geschäftsführung. Zuletzt kritisierten die Personalvertreter die Erweiterung des Angebots um „1-Euro-Partys” einschließlich allerlei Ballermann-Schnickschnacks (WR berichtete).

Unternehmen ist bereit, in Standort zu investieren
Westspiel teilte gestern ferner mit, das Unternehmen stehe zum Standort Hohensyburg und sei bereit, in das Casino zu investieren. Marktbedingte Überkapazitäten müssten indes abgebaut werden.

Auch baulich stehen Veränderungen an, möglicherweise sollen die Bereiche klassisches Spiel und Automaten zusammengelegt werde, um zwei Rezeptionen zu einer zusammenzulegen. Genaueres wurde noch nicht bekannt.

„Eine Erneuerung bringt Chancen, neue Perspektiven und Möglichkeiten”, sagte Horst Jann, Geschäftsführer der Westspiel-Casinos. Die gelte es zu nutzen.