spielo
09.03.2009, 21:17
Suchtgefahr von Glücksspielen jetzt messbar
Die von Glücksspielen ausgehende Suchtgefahr kann jetzt gemessen werden. Ein Forscherteam hat am Dienstag in Bonn ein Mess- und Bewertungsinstrument vorgestellt, mit dem sich das Gefährdungspotenzial von Glücksspielen feststellen lassen soll.
Das höchste Gefährdungspotenzial weist das System für Automaten in Kasinos, Geldspielgeräte in Spielhallen und Roulette in Spielbanken aus. Aber auch Live-Sportwetten sowie Pokerpartien im Internet, bei denen es um Bargeld geht, stehen weit oben auf der Liste. Ganz unten finden sich Fernseh- und Klassenlotterie, im unteren Mittelfeld rangiert das Lottospiel «6 aus 49».
Das Mess-System sei in zweijähriger Arbeit entwickelt worden. Damit werde dem Gesetzgeber, der Rechtsprechung und der Verwaltungspraxis ein Werkzeug an die Hand gegeben, um Glücksspielprodukte differenziert nach ihrem Gefährdungspotenzial zu bewerten, sagte der wissenschaftliche Projektleiter und Ökonom der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg, Prof. Franz W. Peren.
Zusammen mit seinem Forscherteam von Experten aus Ökonomie, Recht, Medizin, Psychologie und Soziologie hat er das Bewertungsinstrument erstellt, das die Gefährdungsgrade von hellgrün bis dunkelrot aber auch in Maßzahlen darstellt. Zwölf Bewertungskriterien haben die Wissenschaftler aufgestellt, die Ereignisfrequenz etwa. Sie wird niedrig bewertet, wenn etwa nur ein oder zweimal pro Woche eine Gewinnchance besteht - sie gilt als hoch, wenn zum Beispiel alle fünf Sekunden ein neues Spiel geboten wird wie etwa beim Geldspielautomaten. Bewertet werden auch vermeintliche Einflussmöglichkeiten auf das Spiel wie etwa eine Stopp-Taste am Geldspielautomaten, Jackpot-Möglichkeiten und soziale Kontakte.
Die Forschungen wurden finanziert von den beiden Soziallotterien «Aktion Mensch» und der «ARD-Fernsehlotterie». Beide engagieren sich auch für die Suchtprävention und stellen aus ihren Erträgen erhebliche Mittel für Einrichtungen der Suchthilfe zur Verfügung. Der seit einem Jahr geltende Staatsvertrag für das Glücksspielwesen hat bei vielen Glücksspielprodukten zu teils drastischen Umsatzeinbußen geführt. Die Anbieter kritisieren, dass der Vertrag nur unzureichend unterscheidet zwischen Lotterien mit geringem und solchen mit besonders hohem Gefährdungspotenzial. Das von den Forschern erarbeitete Instrument könne hier für mehr Klarheit sorgen, hieß es.
diewelt.de
Die von Glücksspielen ausgehende Suchtgefahr kann jetzt gemessen werden. Ein Forscherteam hat am Dienstag in Bonn ein Mess- und Bewertungsinstrument vorgestellt, mit dem sich das Gefährdungspotenzial von Glücksspielen feststellen lassen soll.
Das höchste Gefährdungspotenzial weist das System für Automaten in Kasinos, Geldspielgeräte in Spielhallen und Roulette in Spielbanken aus. Aber auch Live-Sportwetten sowie Pokerpartien im Internet, bei denen es um Bargeld geht, stehen weit oben auf der Liste. Ganz unten finden sich Fernseh- und Klassenlotterie, im unteren Mittelfeld rangiert das Lottospiel «6 aus 49».
Das Mess-System sei in zweijähriger Arbeit entwickelt worden. Damit werde dem Gesetzgeber, der Rechtsprechung und der Verwaltungspraxis ein Werkzeug an die Hand gegeben, um Glücksspielprodukte differenziert nach ihrem Gefährdungspotenzial zu bewerten, sagte der wissenschaftliche Projektleiter und Ökonom der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg, Prof. Franz W. Peren.
Zusammen mit seinem Forscherteam von Experten aus Ökonomie, Recht, Medizin, Psychologie und Soziologie hat er das Bewertungsinstrument erstellt, das die Gefährdungsgrade von hellgrün bis dunkelrot aber auch in Maßzahlen darstellt. Zwölf Bewertungskriterien haben die Wissenschaftler aufgestellt, die Ereignisfrequenz etwa. Sie wird niedrig bewertet, wenn etwa nur ein oder zweimal pro Woche eine Gewinnchance besteht - sie gilt als hoch, wenn zum Beispiel alle fünf Sekunden ein neues Spiel geboten wird wie etwa beim Geldspielautomaten. Bewertet werden auch vermeintliche Einflussmöglichkeiten auf das Spiel wie etwa eine Stopp-Taste am Geldspielautomaten, Jackpot-Möglichkeiten und soziale Kontakte.
Die Forschungen wurden finanziert von den beiden Soziallotterien «Aktion Mensch» und der «ARD-Fernsehlotterie». Beide engagieren sich auch für die Suchtprävention und stellen aus ihren Erträgen erhebliche Mittel für Einrichtungen der Suchthilfe zur Verfügung. Der seit einem Jahr geltende Staatsvertrag für das Glücksspielwesen hat bei vielen Glücksspielprodukten zu teils drastischen Umsatzeinbußen geführt. Die Anbieter kritisieren, dass der Vertrag nur unzureichend unterscheidet zwischen Lotterien mit geringem und solchen mit besonders hohem Gefährdungspotenzial. Das von den Forschern erarbeitete Instrument könne hier für mehr Klarheit sorgen, hieß es.
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