spielo
06.08.2009, 12:08
Angehende Juristin als "Dealerin"
06.08.2009 - MAINZ
CROUPIER 27-jährige Sarah Holzwarth taucht in der Mainzer Spielbank "in eine komplett andere Welt ein"
(ok). Wenn der Studentenjob mehr ist als pures Geldverdienen, dann muss schon einiges zusammenkommen: In der Mainzer Spielbank schlüpfen "Studis" in die Rolle des Croupiers und lernen mehr dabei als die alte Weisheit, dass Sieg und Niederlage eng beieinander liegen.
Ein Spielcasino, das ist eine Art Mikrokosmos mit ganz eigenen Gesetzen und Regeln. "Für mich ist das jedes Mal so, als würde ich in eine komplett andere Welt eintauchen", bekennt Sarah Holzwarth, die als Croupier in der Mainzer Spielbank arbeitet. Die 27-jährige ist beim Pokern die Dealerin. Nicht nur, dass sie die Karten an die Spieler ihres Tisches ausgibt, nein, durch ihre Hände wandern die verschiedenfarbigen Jetons mit Beträgen, die in die Tausende an Euros gehen. "Es geht hier ums Geld", und da dürfe man sich keine Fehler erlauben, weiß Holzwarth. Von den Gästen werde schließlich absolute Professionalität erwartet.
Konzentration sei das A und O beim Croupiers-Job. "Die Fähigkeit, mit Stress umzugehen", ohne dies funktioniere das nicht, bemerkt die junge Frau, die sich in ihrem Studentenjob pudelwohl fühlt: "Man stelle sich vor: Sieben Leute am Black-Jack-Tisch oder zwölf Leute am Pokertisch, und oftmals noch zehn drumherum. Da lernt man, sich nicht aus der Ruhe bringen zu lassen, trotz Geräuschkulisse und hochkochender Emotionen von Seiten der Spieler." Die eigenen Gefühle gelte es dagegen außen vor zu lassen.
Zu ihrem Studentenjob kam die Jurastudentin, die von sich sagt, "mit einem Casino bin ich zuvor nie in Berührung gekommen", eher zufällig. Sie habe sich auf eine Annonce für die Rezeption beworben. Nachdem sie dort und als Saalassistent und Gästebetreuerin eine Zeit lang gearbeitet hatte, bot sich ihr aufgrund ihrer guten Leistungen die Gelegenheit, ins Croupier-Fach zu wechseln. In einer intensiven Schulung wurde sie vor einem Jahr für Black Jack und Poker als Dealerin ausgebildet. Doch das war nicht viel mehr als Theorie. "Wenn man erstmals an einem Tisch sitzt, ist alles ganz anders", blickt Holzwarth zurück. Eine gewisse Form von Lampenfieber habe sich bei ihrem "ersten Mal" eingestellt, und das habe "eine ganze Weile angehalten", so die angehende Juristin.
Gewöhnungsbedürftig waren für die 27-jährige aber auch die Arbeitszeiten. Vor 18 Uhr gehe es selten los, und dann dauere die "Schicht" unter der Woche bis 3 Uhr und am Wochenende sogar bis 4 Uhr. Allerspätestens nach jeder Stunde gäbe es eine Viertelstunde Pause. "Abschalten, durchatmen und neue Konzentration fassen" sei dann angesagt.
Dass es Frauen in dem Job leichter haben, glaubt indes der Bereichsleiter der Klassischen Spiele der Spielbank Mainz, Frank Schotte. "Pokergäste sind überwiegend männlich, weiblicher Charme und Diplomatie sind da nicht von Nachteil, um einen zügigen Spielablauf zu gewährleisten." Überhaupt machten sich die angehenden Akademikerinnen sehr gut an den Pokertischen, und das zeige sich bereits bei der Ausbildung. Gegenwärtig zählen neun Studentinnen und sechs Studenten zum Team - ihr Verdienst liegt bei 9 Euro pro Stunde.
Quelle: allgemeine zeitung.de
06.08.2009 - MAINZ
CROUPIER 27-jährige Sarah Holzwarth taucht in der Mainzer Spielbank "in eine komplett andere Welt ein"
(ok). Wenn der Studentenjob mehr ist als pures Geldverdienen, dann muss schon einiges zusammenkommen: In der Mainzer Spielbank schlüpfen "Studis" in die Rolle des Croupiers und lernen mehr dabei als die alte Weisheit, dass Sieg und Niederlage eng beieinander liegen.
Ein Spielcasino, das ist eine Art Mikrokosmos mit ganz eigenen Gesetzen und Regeln. "Für mich ist das jedes Mal so, als würde ich in eine komplett andere Welt eintauchen", bekennt Sarah Holzwarth, die als Croupier in der Mainzer Spielbank arbeitet. Die 27-jährige ist beim Pokern die Dealerin. Nicht nur, dass sie die Karten an die Spieler ihres Tisches ausgibt, nein, durch ihre Hände wandern die verschiedenfarbigen Jetons mit Beträgen, die in die Tausende an Euros gehen. "Es geht hier ums Geld", und da dürfe man sich keine Fehler erlauben, weiß Holzwarth. Von den Gästen werde schließlich absolute Professionalität erwartet.
Konzentration sei das A und O beim Croupiers-Job. "Die Fähigkeit, mit Stress umzugehen", ohne dies funktioniere das nicht, bemerkt die junge Frau, die sich in ihrem Studentenjob pudelwohl fühlt: "Man stelle sich vor: Sieben Leute am Black-Jack-Tisch oder zwölf Leute am Pokertisch, und oftmals noch zehn drumherum. Da lernt man, sich nicht aus der Ruhe bringen zu lassen, trotz Geräuschkulisse und hochkochender Emotionen von Seiten der Spieler." Die eigenen Gefühle gelte es dagegen außen vor zu lassen.
Zu ihrem Studentenjob kam die Jurastudentin, die von sich sagt, "mit einem Casino bin ich zuvor nie in Berührung gekommen", eher zufällig. Sie habe sich auf eine Annonce für die Rezeption beworben. Nachdem sie dort und als Saalassistent und Gästebetreuerin eine Zeit lang gearbeitet hatte, bot sich ihr aufgrund ihrer guten Leistungen die Gelegenheit, ins Croupier-Fach zu wechseln. In einer intensiven Schulung wurde sie vor einem Jahr für Black Jack und Poker als Dealerin ausgebildet. Doch das war nicht viel mehr als Theorie. "Wenn man erstmals an einem Tisch sitzt, ist alles ganz anders", blickt Holzwarth zurück. Eine gewisse Form von Lampenfieber habe sich bei ihrem "ersten Mal" eingestellt, und das habe "eine ganze Weile angehalten", so die angehende Juristin.
Gewöhnungsbedürftig waren für die 27-jährige aber auch die Arbeitszeiten. Vor 18 Uhr gehe es selten los, und dann dauere die "Schicht" unter der Woche bis 3 Uhr und am Wochenende sogar bis 4 Uhr. Allerspätestens nach jeder Stunde gäbe es eine Viertelstunde Pause. "Abschalten, durchatmen und neue Konzentration fassen" sei dann angesagt.
Dass es Frauen in dem Job leichter haben, glaubt indes der Bereichsleiter der Klassischen Spiele der Spielbank Mainz, Frank Schotte. "Pokergäste sind überwiegend männlich, weiblicher Charme und Diplomatie sind da nicht von Nachteil, um einen zügigen Spielablauf zu gewährleisten." Überhaupt machten sich die angehenden Akademikerinnen sehr gut an den Pokertischen, und das zeige sich bereits bei der Ausbildung. Gegenwärtig zählen neun Studentinnen und sechs Studenten zum Team - ihr Verdienst liegt bei 9 Euro pro Stunde.
Quelle: allgemeine zeitung.de