spielo
13.10.2009, 13:00
Reformpläne für "Kleines Glücksspiel"
Das Kleine Glücksspiel sorgt erneut für Diskussionen: Die SPÖ hat am Dienstag ein Verbot gefordert, die ÖVP kündigt eine Reform an. Die Abgaben könnten empfindlich teurer werden, so ÖVP-Chef Josef Martinz.
Der Ausstieg aus dem Kleinen Glücksspiel wird seit Jahren diskutiert, bereits 2002 kamen die Parteien bei einer Enquete im Landteig überein, dass 1998 eingeführte Kleine Glücksspiel wieder zu verbieten. Am Dienstag hat die SPÖ in der Regierungssitzung einen erneuten Anlauf für ein Verbot gestartet.
Der zuständige Gewerbe- und Wirtschaftsreferent, ÖVP-Chef Josef Martinz, kündigte an, das Thema angehen zu wollen. Verbieten will er das Kleine Glücksspiel nicht. Er will aber eine neues, strengeres Gesetz umsetzen - Vorbild dafür sei Niederösterreich.
Ein Verbot sei sinnlos, meint Martinz: "Weil ein geregeltes Glücksspiel besser ist, als ein ungeregeltes in der Illegalität. Verbieten nützt nichts, wenn es trotzdem stattfindet." Martinz kann sich eine Erhöhung der Abgaben vorstellen und zwar um bis zu 50 Prozent.
In Österreich ist das kleine Glückspiel nur in vier Bundesländern erlaubt, neben Kärnten dürfen die Automaten in der Steiermark, in Niederösterreich und Wien betrieben werden.
In Kärnten gibt es eigene Kontrollteams, die Automatencasinos ohne Ankündigung überprüfen. Sie werden vor Ort von technischen und juristischen Experten unterstützt. Wenn nötig, werde dann die Polizei aktiv, sagt Albert Kreiner, zuständiger Abteilungsleiter im Amt der Kärntner Landesregierung.
Immer wieder Beschlagnahmungen
Einige dieser Automaten, für die das Land Kärnten monatlich insgesamt rund 400.000 Euro kassiert, sind heuer von der Kontrollbehörde beschlagnahmt worden. Hauptgrund für Beschlagnahmungen ist meistens die fehlende Bewilligung, das Kleine Glückspiel zu betreiben. Manipulationen an den Geräten seien in Kärnten aber ausgeschlossen, so Kreiner.
Vor allem die Online-Glücksspiele nehmen zu, so Kreiner. In letzter Zeit wurden 20 dafür nötige Geräte beschlagnahmt.
Hohe Zahl an Spielsüchtigen
Mehr als 1.000 Personen sind in Kärnten derzeit bei Spielsuchtberatungsstellen in Betreuung. Die Dunkelziffer der Betroffenen dürfte weitaus höher sein, sagt Margit Harrich von der Suchtberatung der Stadt Klagenfurt.
Der Anreiz, Geld zu gewinnen sei nicht hauptsächliche Motivation für die Glücksspieler: "In die Abhängigkeit führt eher, dass man sich mit dem Glückspiel betäuben kann, die Realität vergessen kann."
kaernten.orf.at
Das Kleine Glücksspiel sorgt erneut für Diskussionen: Die SPÖ hat am Dienstag ein Verbot gefordert, die ÖVP kündigt eine Reform an. Die Abgaben könnten empfindlich teurer werden, so ÖVP-Chef Josef Martinz.
Der Ausstieg aus dem Kleinen Glücksspiel wird seit Jahren diskutiert, bereits 2002 kamen die Parteien bei einer Enquete im Landteig überein, dass 1998 eingeführte Kleine Glücksspiel wieder zu verbieten. Am Dienstag hat die SPÖ in der Regierungssitzung einen erneuten Anlauf für ein Verbot gestartet.
Der zuständige Gewerbe- und Wirtschaftsreferent, ÖVP-Chef Josef Martinz, kündigte an, das Thema angehen zu wollen. Verbieten will er das Kleine Glücksspiel nicht. Er will aber eine neues, strengeres Gesetz umsetzen - Vorbild dafür sei Niederösterreich.
Ein Verbot sei sinnlos, meint Martinz: "Weil ein geregeltes Glücksspiel besser ist, als ein ungeregeltes in der Illegalität. Verbieten nützt nichts, wenn es trotzdem stattfindet." Martinz kann sich eine Erhöhung der Abgaben vorstellen und zwar um bis zu 50 Prozent.
In Österreich ist das kleine Glückspiel nur in vier Bundesländern erlaubt, neben Kärnten dürfen die Automaten in der Steiermark, in Niederösterreich und Wien betrieben werden.
In Kärnten gibt es eigene Kontrollteams, die Automatencasinos ohne Ankündigung überprüfen. Sie werden vor Ort von technischen und juristischen Experten unterstützt. Wenn nötig, werde dann die Polizei aktiv, sagt Albert Kreiner, zuständiger Abteilungsleiter im Amt der Kärntner Landesregierung.
Immer wieder Beschlagnahmungen
Einige dieser Automaten, für die das Land Kärnten monatlich insgesamt rund 400.000 Euro kassiert, sind heuer von der Kontrollbehörde beschlagnahmt worden. Hauptgrund für Beschlagnahmungen ist meistens die fehlende Bewilligung, das Kleine Glückspiel zu betreiben. Manipulationen an den Geräten seien in Kärnten aber ausgeschlossen, so Kreiner.
Vor allem die Online-Glücksspiele nehmen zu, so Kreiner. In letzter Zeit wurden 20 dafür nötige Geräte beschlagnahmt.
Hohe Zahl an Spielsüchtigen
Mehr als 1.000 Personen sind in Kärnten derzeit bei Spielsuchtberatungsstellen in Betreuung. Die Dunkelziffer der Betroffenen dürfte weitaus höher sein, sagt Margit Harrich von der Suchtberatung der Stadt Klagenfurt.
Der Anreiz, Geld zu gewinnen sei nicht hauptsächliche Motivation für die Glücksspieler: "In die Abhängigkeit führt eher, dass man sich mit dem Glückspiel betäuben kann, die Realität vergessen kann."
kaernten.orf.at