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spielo
26.10.2009, 18:12
"Mit Wolfi Bauer war's eine Hetz"

Zum heutigen Jubiläum "25 Jahre Casino Graz" plaudert Direktor Andreas Sauseng über Reich und Schön, Las Vegas, seine Leidenschaft Sturm. Und Signore Totti.

An das gemeinsame Mittagessen sind seine Gattin sowie die elfjährigen Zwillinge Katharina und Alexander gewöhnt. Genauso gehört es für die Familie aber auch dazu, dass bei Andreas Sauseng zu "unorthodoxen" Zeiten das Handy läutet. "Zwischen 11 und drei Uhr morgens muss ich stets erreichbar sein", spricht der Direktor des Casinos Graz über seine alles andere als normalen Arbeitszeiten. "Sollte es Probleme mit Gästen geben, Brandalarm oder einen Einbruch, bin ich vor Ort", betont der Boss. Ein 45-jähriger Grazer, der ein Faible für gutes Essen und eine Schwäche für den Jahrhundert-Klub Sturm hat. "Ich wär' ja auch gerne Sportjournalist geworden."

Stattdessen lenkt Andreas Sauseng mit höchstem Engagement seit 1. Juli 2006 die Geschicke im Casino Graz und ist stolz darauf, heute gleich in doppelter Hinsicht das 25-Jahr-Jubiläum zelebrieren zu können. Schließlich hat auch Sausengs Karriere mit dem Eröffnungstag am 20. Oktober 1984 begonnen. Erst als Croupier, 1999 stieg er zum "Saalchef" auf und nach Stationen in Seefeld, Linz, Bregenz, dem Kleinwalsertal und Kitzbühel avancierte der glühende Mathematiker vor mehr als drei Jahren zum Chef des Grazer Hauses. "Eine tägliche Herausforderung."

Klar, dass prominente Gäste den Weg des Andreas Sauseng (Motto: "Im Casino arbeiten, aber nicht spielen!") kreuzten. Mit "Lieblingsgast" Wolfi Bauer war's für den früheren Croupier "immer eine Riesenhetz". In seiner Zeit als stellvertretender Direktor in Kitzbühel zählten auch Udo Jürgens, Gunther Sachs, Toni Sailer, Uschi Glas, Hansi Hinterseer oder Roberto Blanco zum Klientel. In Graz durfte Sauseng vor Jahren Arnold Schwarzenegger als Gast begrüßen. Wer von den Reichen und Schönen was gewonnen hat? "Psst! Natürlich Amtsgeheimnis!" Und wichtig war und ist Sauseng freilich auch stets "die vornehme Distanz zum Gast".

Privat? Wen wundert's, zieht es den smarten Glücksspiel-Profi eben auch in die Nähe der mittlerweile 80 Häuser aus dem Verbund Casinos Austria. "In Las Vegas hab' ich schon ein bisschen Black Jack gespielt", verrät Sauseng. Und gibt auch zu, dass er - "wenn die Kinder groß sind" -noch einen Auslandstransfer wagen würde. "Zum Beispiel nach Chile, Japan. Oder Australien."

Abseits von Job und Family frönt Sauseng jedenfalls der Liebe zum Fußball. In seinen Jugendtagen hat er selbst beim ASV Graz die ersten Kickschuhe zerrissen - und wenn Sturm spielt, ist der Casino-Boss entweder im Stadion mit dabei oder zwischendurch in seinem Büro via TV. "Das 6:5 gegen Bayern im Ablösespiel für Kjeld Seneca werd' ich nie vergessen", gerät Sauseng effektiv ins Schwärmen. "Und die große Ära mit Trainer Ivica Osim ist auch etwas Bleibendes. Die Heimspiele gegen Real Madrid, Inter Mailand oder Manchester United - einfach ein unglaubliches Erlebnis."

Verständlich, dass der glühende Fußball-Anhänger Sauseng in Sachen Dresscode beim Kaliber eines Francesco Totti beide Augen zudrückt. Italiens legendärer Mittelfeldstar war im Rahmen eines Grazer Gastspiels ziemlich frech im Trainingsanzug hereinspaziert. "Und wir haben Signore Totti nach kurzer Diskussion dann an den Roulette-Tisch gelassen", lächelt Herr Direktor. Ausnahmsweise.

Quelle: kleinezeitung.at