Neben Goldbet war noch eine zweite Wettfirma von Aktionen italienischer Behörden betroffen. Sogar Telefone sollen unerlaubt angezapft worden sein.

Innsbruck – Goldbet bietet von Innsbruck aus Internetsportwetten mit einem Jahresumsatz von 520 Millionen Euro an. Der italienische Marktführer wurde dafür vom Fiskus und der italienischen Justiz mit Argwohn betrachtet. Nach bisher unhaltbaren Vorwürfen wurde sogar die seit Donnerstag wieder aufgehobene Beschlagnahme von 18 Millionen Euro in Tirol erreicht – die TT berichtete.

Nach einer ersten Reaktion des Innsbrucker Wirtschaftsanwalts Dietmar Czernich eine längst fällige Reaktion der Innsbrucker Staatsanwaltschaft, „die nach der Relativierung aller Vorwürfe nun Augenmaß bewiesen hat“. Laut Czernich schon allein „für den bevorstehenden Börsengang von Goldbet von enormer Wichtigkeit“.

Wie Goldbet ging es übrigens auch der Innsbrucker Sportwetten-Promotion-Firma „SkySport365“. Auch deren Konten wurden nach Vorwürfen erst gesperrt und dann wieder freigegeben. Auf Anfrage der TT bestätigte der Innsbrucker Anwalt Michael Hohenauer von Heiss?&?Heiss jedoch, dass der Fall noch eine größere Dimension aufweise. Sollen doch von Italien aus ohne Genehmigung Tiroler Telefonleitungen angezapft worden sein. Hohen*auer erstattete nun bei der Staatsanwaltschaft Anzeige:

„Es ist unerhört, dass die italienische staatliche Glücksspielmonopolverwaltung zu solchen strafbaren Mitteln greift, um ausländische Konkurrenten, die mit Gewerbeberechtigung konform mit den österreichischen Gesetzen arbeiten, vom Markt zu drängen. Laut Protokollen besteht der dringende Verdacht, dass die italienischen Behörden in Verletzung der Rechtshoheit und Souveränität der Republik Österreich ohne gerichtlichen Beschluss österreichische Rufnummern abgehört haben.“