Baden bald ohne Casino?
BADEN / Das Wirtschafts-Magazin Format titelte mit der Geschichte „Die geheime Casino-Akte“ wo u.a. auch über eine Schließung des Casinos Baden spekuliert wurde.
VON SANDRA SAGMEISTER
Aus einem nicht geheim gebliebenen Strategiepapier zitierte das Wirtschaftsmagazin, wo Überlegungen angestellt wurden, wie der Glücksspielmonopolist Casinos Austria in die Zukunft gehen kann. 2012 werden ja die Konzessionen für den Lebendspielbereich (Black Jack, Roulette) neu vergeben, dann besteht die Gefahr, dass auch andere Betreiber Casinos mit Roulette- und Black-Jack-Tischen betreiben können.
In dem Artikel wird zitiert, dass es im „worst case“ sogar Casinoschließungen geben könne, genannt wird dabei auch Baden, welches sehr hohe Fixkosten habe. Der Casinos AG macht speziell die verschärfte Konkurrenz im kleinen Glückspielbereich zu schaffen. Baden ist ja bereits umzingelt von kleinen Spielhöllen wie beispielsweise dem Admiral Wetten bei der Badener Autobahnauffahrt, dem Check Point in Kottingbrunn und bald auch in Sooss, wo gerade ein neues Lokal für Glücksspielautomaten entsteht.
„Baden hat das schönste und größte Casino Österreichs“
„Für mich gilt das Wort des Generaldirektors Karl Stoß und nicht irgendwelche Sommerloch füllende Spekulationen in der Presse“, sagt Bürgermeisterin Erika Adensamer. Sie habe vorige Woche mit dem Casino-General telefoniert um sich Klarheit zu verschaffen. „Das Casino ist seit 70 Jahren ein fairer Partner der Stadtgemeinde, Baden und das Casino gehören zusammen und ich möchte auf Grund solcher Berichte keinen Schatten auf unserer Beziehung werfen.“ Schließlich ist in Baden das größte und schönste Casino Österreichs, das werde man nicht einfach so schließen.
Auch der Badener Casino-Chef Edmunt Gollubits gibt sich gelassen: „Natürlich kämpfen wir, damit wir erfolgreich bleiben, wir rittern um den Markt“, aber das sei nichts Neues; würde man das Casino schließen wollen, hätte man sicherlich nicht noch in den Relaunch vom Casino Baden ins Grand Casino investiert: „Baden punktet mit seinem Ambiente und seinem Flair, wir bieten einen Erlebnisabend, wir haben einen anderen und verantwortungsvollen Zugang zum Glücksspiel“, das könne eine Spielhölle neben einer Autobahnabfahrt niemals bieten. „Man muss über alles nachdenken und so ein Papier muss verschiedene Szenarien entwickeln, solche Überlegungen muss jedes kleine Kaufhaus anstellen“, so Gollubits. Das Casino zählt zu einem der größten Arbeitgeber der Stadt, 170 Menschen finden hier Arbeit.
Casino-General Karl Stoß diese Woche in Baden
Gollubits bestätigt auch die gute Beziehung zur Stadt, die ja auch wirtschaftlich über die gemeinsame Gesellschaft des Congress Casinos gegeben ist. Am kommenden Donnerstag findet eine Aufsichtsratssitzung des CCB statt, wo sicherlich auch über dieses Thema gesprochen wird, Casino-General Karl Stoß wird dazu erwartet. Auch von offizieller Seite des Casinos beruhigt man. Pressesprecher Martin Himmelbauer im Telefongespräch zur NÖN: „Es gibt überhaupt keine Intentionen Baden zu schließen, es besteht eine wirklich gute Zusammenarbeit zwischen Baden und Casino. Wir kriegen ein neues Glücksspielgesetz und da muss man grundsätzlich die Zahlen auf den Tisch legen. Aber wir haben in Baden groß investiert, da ist aus einer Mücke ein Elefant geworden.“
Baden kann vorerst beruhigt sein, die Konzession, die alle 15 Jahre neu vergeben wird, läuft ja erst 2015 ab, bis dahin bleibt in Baden alles beim alten
Quelle. noen.at
Lesezeichen