Espelkamp (WB). Die Interessengemeinschaft der Spielautomatenbetreiber (IdS) mit Sitz in Hannover hält an den Vorwürfen fest, dass in den Merkur-Spielsalons der Gauselmann-Gruppe illegales Glücksspiel betrieben wird.
Nach Angaben der Generalstaatsanwaltschaft Hamm liegt eine Beschwerde der IdS gegen die Einstellung eines entsprechenden Strafverfahrens der Staatsanwaltschaft Bielefeld vor. Die Vorwürfe gegen Verantwortliche der Gauselmann-Gruppe in Espelkamp (Kreis Minden-Lübbecke) werden bereits seit 2003 erhoben. Gauselmann ist der größte deutsche Hersteller von Glücksspielautomaten. In weltweit 32 Ländern werden 5100 Mitarbeiter beschäftigt. Der Umsatz beträgt mehr als eine Milliarde Euro. Die IdS behauptet nach wie vor, dass Gauselmann Geldautomaten technisch frisiert habe, um Stammkunden häufiger Gewinne zu ermöglichen. Die Spieler an den Automaten hätten durch eine Kundenkarte identifiziert werden können. Gauselmann hat die Vorwürfe stets zurückgewiesen. Zudem haben seit 2003 die Staatsanwaltschaften Augsburg und Bielefeld alle Strafverfahren in diesen Fall eingestellt. Die bisher letzte Einstellung erfolgte im August 2008. Manipulationen im Rahmen von Jackpotaussspielungen mit gezielten Gewinnzuweisungen an zuvor ausgesuchte sogenannte Topspieler durch ein ferngesteuertes Jackpot-System seien im Rahmen der Ermittlungen nicht festgestellt worden, teilte die Staatsanwaltschaft Bielefeld zur Begründung mit. Strafverfahren in gleicher Sache waren in Bielefeld bereits 2006 und 2007 eingestellt worden. Die beiden Verfahren mussten nach Beschwerden bei der Generalstaatsanwaltschaft Hamm aber wieder aufgenommen werden.
Gegen die erneute Einstellung wurde von der IdS jetzt wiederum Beschwerde eingelegt. Oberstaatsanwältin Elke Adomeit, Sprecherin der Generalstaatsanwaltschaft Hamm: »Es handelt sich um ein umfangreiches Verfahren. Mit einer Entscheidung über die Beschwerde ist erst im nächsten Jahr zu rechen.« Das Unternehmen Gauselmann sei in den vergangenen fünf Jahren von den in der Branche bekannten und gescheiterten Existenzen mit immer gleichen oder ähnlichen dubiosen Verdächtigungen angezeigt und verunglimpft worden, sagte Firmenchef Paul Gauselmann (73). Die Denunzianten wollten einfach nicht wahrhaben, dass an ihrem Vorwürfen nichts dran ist, betonte gestern Gauselmann-Sprecher Mario Hoffmeister.
Westfalen Blatt
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