Razzia gegen illegales Glücksspiel in St. Petersburg

500 Spielhallen, die sich nach dem Glücksspielverbot ab 1. Juli als Lotteriebetreiber und Internetcafés betätigen, bekamen in der ersten Augustwoche wenig angenehmen Besuch: Die Petersburger Staatsanwaltschaft schickte Kontrollen aus, um die Einhaltung des Verbots zu kontrollieren.

Die Kontrolleure wurden mächtig fündig: Über 500 Betreiber standen auf der Liste, 3.300 Spielautomaten wurden konfisziert. Der dickste Fang gelang im Zentralen Stadtbezirk, wo der Betreiber einer Spielhallenkette um 800 Automaten erleichtert wurde.

Hilfe aus der Bevölkerung

Davon machten sie anscheinend regen Gebrauch. Jedenfalls kann das Ergebnis der Überprüfung sich sehen lassen – neben den vielen aus dem Verkehr gezogenen einarmigen Banditen wurden mehrere Anklagen erhoben und Ermittlungen eingeleitet.

Glücksspiel im Untergrund

Angesichts dieser beeindruckenden Ergebnisse kommt die Staatsanwaltschaft der Newa-Metropole zum Schluss, es sei gelungen, das illegale Glücksspiel endgültig zu unterbinden.

Kenner der Szene sind da aber ganz anderer Meinung. Ein Informant der Zeitung "Kommersant" gibt zu bedenken, das Glücksspiel-Metier sei so gut wie unausrottbar:

"Strafmaßnahmen treiben das Glücksspiel nur in die Illegalität, dafür gibt es viele Beispiele, nehmen wir allein die USA oder Israel. Natürlich wird viel weniger Gewinn gemacht, aber Casinos und Spielhallen werden immer existieren."

veröffentlicht am: 11.08.2009