Schließung der Spielbanken wird wahrscheinlicher

Den Spielbanken in Sachsen-Anhalt droht zum 15. Dezember die Schließung. Das hat eine Arbeitsgruppe mit Experten verschiedener Ministerien in Magdeburg vereinbart.

Nach Ansicht der Arbeitsgruppe können die Kasinos nur noch gerettet werden, wenn der letzte potenzielle Investor aus Zypern sein aktuelles Angebot zur Übernahme der Spielbanken noch einmal nachbessere. Die Spielbanken-Gesellschaft mit Kasinos in Magdeburg, Halle und Wernigerode war vom Land zum Verkauf ausgeschrieben worden, weil die Erträge seit Jahren zurückgegangen sind. Allein im Jahr 2008 war ein Rückgang um ein Drittel auf 4,5 Millionen Euro zu verzeichnen gewesen. Um einer Pleite zu entgehen, erhielt die Betreiber-gesellschaft vom Land Sachsen-Anhalt zwei finanzielle Zuschüsse in Höhe von insgesamt drei Millionen Euro.

Nach der europaweiten Ausschreibung hatten sich vier Kaufinteressenten für die Kasinos gemeldet, im Bieterrennen ist aber nur noch die zypriotische Sybilgroup. Allerdings hatte sich gegen deren Pläne zum Aufbau eines großen Kasinos in Vockerorde bei Dessau-Roßlau Widerstand formiert. Unterschiedliche Auffassungen zwischen Land und dem Interessent aus Zypern gibt es zudem auch über die Höhe der Spielbank-Abgabe und die Laufzeiten der Spielbank-Lizenzen. Sollten die Zyprioten ihre Pläne noch nachbessern, sei laut Finanzministerium ein Verkauf der Spielbanken im letzten Moment aber noch denkbar. Eine kurzzeitig in Erwägung gezogene Eingliederung der Spielbanken in die Lotto-Toto-Gesellschaft sei inzwischen wieder fallen gelassen worden, hieß es weiter.

Die FDP-Landtagsfraktion plädierte am Mittwoch für eine Schließung der Spielbanken. Das Land dürfe kein weiteres Geld in die Spielbanken mit rund 80 Beschäftigten stecken.

Quelle: mdr.de