Travemünde: Casino-Betriebsrat wütend
Lübeck - Die neue Koalition in Kiel plant, die Spielbanken in Schleswig-Holstein wieder in private Hände zu geben. Diese Nachricht treibt die Mitarbeiter der Travemünder Spielbank derzeit wenig um. Viel schwerer wiegen die aktuellen Pläne der noch amtierenden Spielbanken-Leitung, die zum Januar Personal-Abbau und eine Einschränkung der Öffnungszeiten für Travemünde plant.


Die Stimmung in der Spielbank ist ohnehin im Keller. Aber die neuen Restrukturierungspläne machten die Belegschaft bei der gestrigen Betriebsversammlung einfach nur wütend. Betriebsratsvorsitzender Horst Jaguttis: "Wir können es nicht einfach hinnehmen, dass unsere Spielbank auf Klitschen-Niveau absinkt." Die Geschäftsführung plant, die Öffnungszeiten der Spielbank zu verkürzen. So soll das Casino künftig auch an der Wochenenden erst um 17 Uhr statt um 15 Uhr öffnen. Zudem soll nur noch bis ein Uhr statt zwei Uhr in der Nacht gespielt werden. Mit dieser und anderer Veränderungen im Spielbetrieb sollen künftig dann nur noch 25,3 Vollzeitkräfte statt bislang 34,2 Vollzeitkräfte beschäftigt werden. "Der Ausverkauf unserer Spielbank geht weiter. Das können und dürfen wir nicht hinnehmen. Die Politik ist jetzt in der Pflicht, diese Pläne zu stoppen", so Jaguttis, der eine Privatisierung der Spielbank eher positiv sieht, denn so schlecht wie derzeit sei es dem Casino noch nie gegangen. Verdi-Gewerkschaftssekretär Thomas Grunewald hingegen hält nicht viel von einer Privatisierung. "Es ist viel wichtiger, dass die Konzessionsabgabe von 80 Prozent auf ein normales Maß gesenkt wird. Dann hat das Casino auch Potenzial zu investieren und sich zu entwickeln." sep

Quelle: in-online.de