Der Traum vom schnellen Geld - Risiko Glücksspielsucht

Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung bietet neue Informationsangebote für Jugendliche und Angehörige von Glücksspielsüchtigen an

Der Traum vom schnellen Geld ist für viele Menschen in Deutschland attraktiv, wie die Repräsentativbefragung der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) zum Glücksspielverhalten zeigt. 55 Prozent der bundesweiten Bevölkerung geben an, ihr "Glück im Spiel" zu versuchen und innerhalb der vergangenen zwölf Monate mindestens an einem Glücksspiel um Geld teilgenommen zu haben. Diese Situation trifft nicht nur auf Erwachsene zu, sondern gilt auch für viele Jugendliche. Jeder vierte Jugendliche unter 18 Jahren hat im letzten Jahr an Glücksspielen teilgenommen, obwohl es gesetzlich verboten ist.

Jugendliche sind besonders gefährdet glücksspielsüchtig zu werden, weil sie die Gefahren unterschätzen. Vor allem männliche Jugendliche glauben, dass sie Glücksspiele kontrollieren, Glückssträhnen erkennen oder das Glück voraussagen können. "Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung setzt nie zuerst auf Verbote, sondern immer zuerst auf Aufklärung, die junge Menschen gezielt über Glücksspiele und deren Gefahren informiert", erklärt deren Direktorin Prof. Dr. Elisabeth Pott. "Durch Aufklärung muss auch die Akzeptanz der Zugangsbeschränkungen bei den Jugendlichen selbst erhöht werden. Allerdings muss auch für die Einhaltung der vorhandenen Zugangsbeschränkungen gesorgt werden."

Vor diesem Hintergrund hat die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung die Informationsbroschüre "Total verzockt?! Infos zur Glücksspielsucht für Jugendliche und junge Erwachsene" entwickelt. Kurz und übersichtlich finden Leser und Leserinnen dort viel Wissenswertes zu Glücksspielen und deren Gefahren. Ein kurzer Selbsttest ermutigt dazu, sich mit dem eigenen Glücksspielverhalten auseinanderzusetzen.

Nicht nur bei Jugendlichen besteht ein hoher Informations- und Aufklärungsbedarf zur Glücksspielsucht. Besonders die Angehörigen von Glücksspielsüchtigen leiden unter den Folgen der Spielsucht und benötigen Hilfe und Unterstützung. Rund ein Drittel aller Menschen, die sich beim kostenlosen Beratungstelefon der BZgA melden, sind Angehörige. Sie rufen in aller Regel an, weil sie unter den finanziellen und familiären Problemen leiden und wissen wollen, wie sie helfen können.

Deswegen bietet die BZgA für diese Personengruppe zusätzlich zur telefonischen Beratung die neue Broschüre "Glücksspielsucht – Erste Hilfe für Angehörige" an. Besonders Fragen zu Hilfeangeboten für glücksspielsüchtige und Angehörige und Informationen zum Krankheitsbild Glücksspielsucht werden ausführlich beschrieben.

Die beiden neuen Informationsmedien sind Bestandteil der nationalen Dachkampagne zur Prävention von Glücksspielsucht, die mit Unterstützung durch den deutschen Lotto- und Totoblock durchgeführt wird. Zu den weiteren Kampagnenbestandteilen gehören Informations- und Hilfeangebote im Internet unter www.spielen-mit-verantwortung.de mit einem kostenlosen Onlineausstiegsprogramm, einer Chat-Sprechstunde und einem Selbsttest zum eigenen Glücksspielverhalten.

Quelle: Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA)