Fusionsfieber in der Gambling-Welt
- Bwin wird mit PartyGaming in Verbindung gebracht. Eine solche Verbindung wäre ein starkes europäisches Gegengewicht zu der amerikanischen Übermacht.
- PokerStars steht als Käufer von PokerPages im Raum, und William Hill zieht es nach Indien.
- G + Bwin = Win-Win-Situation
Die Gerüchte waren am Wochenende aufgetaucht: PartyGaming soll sich in Fusionsgesprächen mit bwin befinden. Die Aktien beider Gesellschaften stiegen daraufhin sprunghaft an. Inzwischen hat das österreichische Unternehmen bwin gegenüber der Agentur Reuters jedoch erklärt, von fortgeschrittenen Gesprächen könne keine Rede sein.
Immerhin erwartet man, dass sich in der Zukunft mehr Unternehmen zusammenschließen werden. Martkanalyst Nick Batram schrieb dazu im Guardian:
"Die Kombination von bestehenden und neu entstehenden Märkten bei gleichzeitiger Reduzierung der Kosten macht Konsolidierung zu einem zentralen Thema der ganzen Branche. Bwin hat bereits Gioco aufgekauft, um sich in Italien zu stabilisieren, während PartyGaming Cashcade erwarb, um den Bingo-Sektor zu erobern. Mit seiner starken Sportwettenabteilung wäre bwin der ideale Partner für PartyGaming. Aber selbst wenn der Deal nicht zustande kommt, werden wir ähnliche Zusammenschlüsse sehen."
Die beiden Unternehmen werden zusammen auf einen Wert von mehr als 2 Millliarden Euro geschätzt. Mit der Konzentration auf Sportwetten durch bwin und der ausgezeichneten Marktposition in Online-Poker und Casino-Gambling von PartyGaming entstünde hier ein Konzern, der alle entscheidenden Bereiche von Online-Glücksspiel abdecken könnte.
Außerdem täten sich damit das viert- und fünftgrößte Pokernetzwerk zusammen und bildeten so einen ernst zu nehmenden Gegenpol zu den großen amerikanischen Seiten PokerStars und Full Tilt.
PS + PP = PokerStarsPages?
Ziemlich überrascht waren viele Leser, als Mitte Oktober auf der Homepage von Pokerpages plötzlich zu lesen war, dass die Seite zum Ende des Monats dicht machen würde. Tatsächlich geschah nichts dergleichen, und auch im November wurde die Seite regelmäßig aktualisiert.
Allerdings gab es keine neuen Nachrichten mehr, also schien an der Sache mit dem Bankrott/Verkauf doch etwas dran zu sein. Jetzt, sechs Wochen später, scheint ein Käufer gefunden. Allerdings ist die Geschichte bisher unbestätigt.
Warum sollte PokerStars eine solch bekannte Seite kaufen und dann niemandem davon erzählen? Nun, der erste Teil der Frage ist schnell beantwortet: Es dürfte um die allseite repsektierte Datenbank von Pokerpages gehen. Der zweite Teil der Frage beantwortet sich durch einen Vergleich mit der Fußball-Bundesliga: Wetten, dass der Manager des VfL Wolfsburg offiziell auch noch mit keinem neuen Trainer gesprochen hat?
Mr. Hill geht nach Indien
Und das nicht allein. Mehrere britische Gambling-Unternehmen, darunter auch Ladbroke undBetfair , haben ein Auge auf den asiatischen Tigerstaat geworfen. Derzeit überbieten sich 13 Firmen gegenseitig um eine Internetlizenz in der Himalya-Provinz Sikkim. Eine Entscheidung wird in etwa zwei Wochen erwartet.
Sikkim ist dehalb so interessant für die Unternehmen, weil es neben Goa der einzige indische Staat ist, der Casinos erlaubt. William Hill führt bereits Konsolidierungsgespräche mit dem in Sikkim gelegenen Unternehmen Global Torrent International.
Derzeit wird in Indien legal nur auf Pferde gewettet. Dsas Volumen liegt bei €265 Mio. Schwarz wird vor allem auf Cricket gewettet, jedes Jahr gehen dabei geschätzte €26 Milliarden über die Tische der Buchmacher. Online-Casinos stellen bis dato nur einen Bruchteil des Wettgeschäfts.
Die Europäer schätzen den potenziellen jährlichen Umsatz auf ca. €40 Milliarden.
Dirk Oetzmann
Quelle: pokerzeit.com
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