IV. Hold'em-Sonderregeln
1. Nicht gesetzter Blind

Vergißt ein Spieler, seinen Blind zu setzen, geht aber aus dem Spiel, da er z.B. glaubt, der erste Spieler nach dem Big Blind zu sein, so muß er trotzdem seinen Blind nachträglich setzen, erhält aber seine weggeworfenen Karten zurück, sofern diese sich noch in der Hand des Dealers befinden oder noch nicht mit dem Discard oder anderen gepaßten Karten in Berührung gekommen sind.


2. Zu früh aufgedeckte Boardcards

Deckt der Dealer vor Beendigung der aktuellen Wettrunde zu früh Boardcards auf, so gilt folgendes: Die zu früh aufgedeckten Karten bleiben solange offen liegen, bis die Wettrunde beendet ist. Dann verfährt der Dealer wie folgt:

Flop: Alle zu früh aufgedeckten Karten werden wieder verdeckt auf das Deck zurückgelegt und das gesamte Deck, außer der Burn Card und dem Discard, wird nochmals neu gemischt und geschnitten. Nun wird der Flop, ohne nochmals zu brennen, ausgelegt.


Turn: Die zu früh aufgedeckte Turn-Karte wird offen an die Seite gelegt und geschützt. Nun wird die nächste Karte gebrannt und die Karte, die regulär als River ausgelegt werden sollte, ist nun die Turn-Karte. Bleiben mehr als ein Spieler im Spiel und es wird die fünfte Boardcard benötigt, so wird die offen liegende, geschützte Karte wieder verdeckt auf das Deck zurückgelegt. Zusammen mit dem Rest des Decks wird neu gemischt und geschnitten. Die letzte Gemeinschaftskarte wird nun, ohne erneut zu brennen, aufgedeckt.


River: Die zu früh aufgedeckte Karte wird wieder verdeckt auf das Deck gelegt und der Dealer mischt und schneidet das Deck neu. Nun wird die letzte Karte, ohne erneut zu brennen, aufgedeckt.

3. Einsteigen in die Partie

Steigt ein Gast in eine laufende Partie ein und handelt es sich hierbei nicht um die Ubernahme seines reservierten Platzes vor dem Reservierungszeitpunkt von einem anderen Gast, der diesen Platz nur zwischenzeitlich besetzt hatte oder um eine mit anderen Varianten gemischte Partie, so gilt:

Der einsteigende Spieler muß entweder warten, bis er mit dem Setzen des Big Blind an der Reihe ist, oder die Höhe des Big Blind als Spieleinsatz bringen.


Ein Spielbeginn zwischen zwei Blind-Spielern ist in keinem Falle möglich. Hier muß der Spieler warten, bis der Dealer-Button an ihm vorübergegangen ist, danach gilt das im vorangegangenen Absatz Gesagte.


Der einsteigende Spieler kann in seinem Einstiegsspiel niemals den Dealer-Button erhalten.


Sind fünf oder weniger Spieler am Tisch, so kann er in die Partie einsteigen, ohne einen Spieleinsatz bringen zu müssen, es gilt aber dennoch das unter b) und c) Gesagte.

4. Dead Button

Verläßt ein Spieler, der den Dealer-Button erhalten hätte, seinen Platz, so wird der Dealer-Button trotzdem an diesen Platz gelegt.


5. Rückkehr in die Partie

Hat ein Spieler wegen Abwesenheit nicht die erforderlichen Blinds gesetzt, so kann er in eine laufende Button-Runde erst wieder einsteigen, wenn der Dealer-Button an ihm vorübergegangen ist und wenn er nachträglich vor dem Initial Deal denjenigen Einsatz bringt, den er vorher beim Setzen des ihn betreffenden Blind in der laufenden Button-Runde hätte bringen müssen.

Hierbei gilt:

Hat ein Spieler beide Blinds verpaßt, so muß er bei seinem Einstiegsspiel den Big Blind als Spieleinsatz bringen und den Small-Blind als Strafgebühr in den Pot einzahlen.


Hat ein Spieler nur den Small-Blind verpaßt, so muß er bei seinem Einstiegsspiel diesen als Strafgebühr in den Pot einzahlen.


Bei Pot-Limit zählen diese zusätzlichen Zwangseinsätze erst dann zum Pot, wenn der betreffende Spieler sich erklären muß.
Eine Strafgebühr wird nicht fällig, wenn der Spieler so lange abwartet, bis der Big Blind wieder von ihm zu bringen ist.


6. Sitzplatzwechsel


a) Sitzplatzwechsel eines Spielers am selben Tisch. Ein Sitzplatzwechsel im Uhrzeigersinn ist nur erlaubt, wenn der Spieler


b) danach solange aussetzt, bis er den Big Blind zu setzen hätte, oder
nach dem Sitzplatzwechsel vor dem Initial Deal einen Spieleinsatz in Höhe des Big Blind sitzt.

Ein dem Uhrzeigersinn entgegengesetzter Sitzplatzwechsel ist statthaft, allerdings nicht über die Position des Big Blind hinaus. Beantragt ein Spieler, der einen der Blinds zu setzen hätte, seinen Sitzplatz wechseln zu dürfen, so kann ihm dies erst erlaubt werden, nachdem der Dealer-Button ihn passiert hat. Solange muß der offene Sitzplatz für diesen Spieler freigehalten werden.


Sitzplatzwechsel an einen anderen Tisch Kann ein Spieler an einen anderen Tisch wechseln, so darf er die Runde am jetzigen Tisch weiterspielen, bis er mit dem Big Blind an der Reihe wäre. Der Platz an dem Tisch, zu dem er wechseln möchte, muß solange freigehalten werden.


7. Freiwillige Blinds (Live-Straddle)

Vor dem Initial Deal kann der auf den Big Blind unmittelbar folgende Spieler den Big Blind-Betrag blind verdoppeln, d.h. einen sogenannten Live-Straddle setzen. In einem Spiel mit Live-Straddle geht die Funktion des Big-Blind-Spielers an den Live-Straddle-Spieler über. Der Spieler, der einen Live-Straddle setzen möchte, muß den vollen Betrag setzen, d.h., ein All-In-Gehen beim Live-Straddle ist nicht möglich.