Texas Hold'em ist kein Glücksspiel!
Genau das wurde erst kürzlich vom Bundesgericht Pennsylvania bestätigt – Texas Hold'em-Poker ist kein Glücksspiel, sondern basiert auf Geschick und Können. Dieses Urteil könnte ein Durchbruch sein, im Streit um die Definition von Poker. Seit mehr als zwei Jahren kämpfen unterschiedlichste Organisationen gegen die von Bundesstaat zu Bundesstaat variierenden Glücksspielverbote.
Der im Herbst 2006 erlassene UIGEA (Unlawful Internet Gambling Enforcement Act) hat mit seinen Verboten für Verwirrung gesorgt – die Auslegung ob und in welchem Maß Internetpoker nun "geduldet" sei oblag den Bundesstaaten und seinen Gerichten. Diese entschieden von Fall zu Fall unterschiedliche, einen gemeinsamen Nenner gab und gibt es nicht. Unzählige Male wurde seitens Organisationen wie der PPA (Poker Players Alliance) die Aufhebung des Gesetzes gefordert.
Auch im Live-Poker ereigneten sich haarsträubende Aktionen – Häuser wurden bei privaten Pokerrunden gestürmt, unbescholtene Bürger verhaftet und kriminalisiert. Kein gemütliches "Home-Poker" mehr.
Walter Watkins ist einer dieser unbescholten US-Bürger der es "gewagt" hatte ein privates Pokerspiel in seiner Garage zu organisieren. Der Dealer wurde durch Trinkgeld bezahlt, es wurde nicht einmal ein Rake eingehoben. Ein Nachbar hatte der Polizei einen Tipp gegeben, das Haus wurde gestürmt. Alle beteiligten wurden verhaftet und über Nacht im Gefängnis verwahrt. Von der Anzeige kam es zum Gerichtsverfahren und… zum richterlichen Entschluss, dass sich die Poker-Teilnehmern keines Verbrechens schuldig gemacht hätten. Denn Hold'em sei kein Glücksspiel, sondern ein Geschicklichkeitsspiel.
Mit diesm Urteil von Richter Thomas James Jr. In Pennsylvania könnte sich die derzeitige Lage entschärfen und sich eine Trendwende abzeichnen – ein Ende der "Poker-Hatz"?
Seinen Urteilsspruch kommentiert der Richter gegenüber der Presse so: " Es ist ganz einfach, wenn Glück dominiert reden wir von Glücksspiel. Wenn Können und Geschick dominieren dann ist das kein Glücksspiel mehr." Das sei auch der Grund warum Video-Poker verboten bliebe, aber das Kartenspiel erlaubt werde. Beim Video-Poker würde der Glücksfaktor zu hoch sein.
Für sein Urteil hatte sich der Richter auch durch Poker-Lektüre schlau gemacht und sich in die Welt der Poker-Strategie eingelesen. PPA-Präsident John Pappas zeigt sich erfreut über den Richterspruch: "Endlich ein Richter, der sich mit dem Spiel an sich beschäftigt hat. Dadurch konnte er verstehen wie richtiges Poker gespielt wird. Es ist ein wichtiger Schritt für uns und die Zukunft von Poker."
Quelle: <a href="http://de.pokernews.com">http://de.pokernews.com</a>
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