Spielbanken in der Krise - nur Bad Füssing legt zu


Bad Füssing. Die Wirtschaftskrise, das Rauchverbot und die Konkurrenz durch gewerbliche Spielhallen im In-und Ausland - diese drei Gründe haben den staatlichen Spielbanken in Bayern das Geschäft gründlich verhagelt. Allein im vergangenen Jahr verzeichneten die neun Standorte im Freistaat ein Minus von 28 Prozent beim so genannten Bruttospielertrag. Die Talfahrt hat sich heuer fortgesetzt - mit einer Ausnahme: der Spielbank Bad Füssing. Sie weist als einziger Standort in den ersten acht Monaten bereits wieder Zuwächse aus.
Bei einer Zwischenbilanz zum 10-jährigen Jubiläum des Casinos zeigten sich die Verantwortlichen in der Region sowie Finanzstaatssekretär Franz Josef Pschierer und der Präsident der Bayerischen Lotterieverwaltung, Erwin Horak, zufrieden mit der damaligen Standortwahl. Nach ihren Angaben kommen ein Drittel der Gäste aus der Region Passau, 17 Prozent aus Österreich, rund ein Viertel sind Kurgäste.
Allerdings hatte auch Bad Füssing letztes Jahr Federn gelassen. 2008 lag der Bruttospielertrag bei 6,32 Millionen Euro - ein Minus von gut 25 Prozent. Dass es in den ersten acht Monaten mit einem Plus von 1,5 Prozent wieder bergauf ging, ist nur ein kleiner Lichtblick für die Lotterieverwaltung. Denn alle neun Standorte zusammengenommen liegen bei minus 12 Prozent, wobei auch Bad Kötzting (-23 Prozent) und Bad Reichenhall (-15 Prozent) zu den deutlichen Verlierern gehören. Erwin Horak ist dennoch zuversichtlich, gerade durch die Lockerung des Rauchverbots einen Teil der Gäste zurückgewinnen zu können. Seit Anfang August ist das Rauchen in den Automatensälen wieder erlaubt. „Wir schauen nach vorn“, sagt er. Auch Show- und Konzertevents sollen neue Anreize schaffen. Den jeweiligen Standort-Gemeinden und dem Finanzministerium kann das nur recht sein. Durch die Spielbank vor Ort hat Bad Füssing in den letzten zehn Jahren 15 Millionen Euro eingenommen, der Freistaat 36 Millionen.

Quelle: pnp.de