• Siegfried und Roy letztmals
        gemeinsam auf der Bühne


        Abschied vom Showbusiness vor 1000 Zuschauern
        dauert nur zehn Minuten



        Roy Horn (r.) und sein Partner Siegfried haben eine
        letzte gemeinsame Show gemacht.

        Las Vegas/New York
        Mit einem ihrer berühmten Zaubertricks haben Siegfried und Roy ein letztes Mal ihr Publikum verblüfft. Fünf Jahre, nachdem Roy Horn (64) bei einem Angriff des weißen Tigers Montecore fast das Leben verloren hatte, stand er mit seinem Partner Siegfried Fischbacher (69) am Samstagabend (Ortszeit) noch einmal auf der Bühne in Las Vegas. Auch Montecore war mit dabei - allerdings in einem Glaskäfig.

        Nur zehn Minuten dauerte ihr Abschied vom Showbusiness vor 1000 Zuschauern im Hotel-Kasino Bellagio. Die beiden deutschen Magier trugen Masken und Umhänge. Keiner sprach während des Auftritts ein Wort. Fischbacher betrat einen der beiden leeren Glaskäfige, die verhängt wurden. Als Horn die Tücher wegzog, befand sich Fischbacher im anderen Käfig, und Montecore saß an seiner Stelle. Das Publikum sprang auf und klatschte begeistert Beifall, berichtete das «Las Vegas Review-Journal» am Sonntag.

        Im Oktober 2003 war Roy Horn während einer Show vor dem entsetzten Live-Publikum von dem Tiger angegriffen worden, der ihn am Nacken packte und hinter die Bühne schleppte. Eine Notoperation rettete sein Leben, kurz darauf erlitt er jedoch einen Schlaganfall. Seitdem ist der Magier teilweise gelähmt.

        Mit aufwendigen Bühnenshows und ihren weißen Königstigern hatten die Zauberkünstler jahrzehntelang das Publikum begeistert. Zuletzt stand das Duo 13 Jahre lang auf der Bühne des Kasino-Hotels Mirage in Las Vegas. Ihre weit über 5000 Shows dort sahen 10,5 Millionen Zuschauer.

        Zu ihrem letzten Gala-Abend, bei dem der Tisch 75 000 Dollar (rund 59 000 Euro) kostete, hatten sich zahlreiche Prominente angesagt. Der Erlös der Wohltätigkeitsveranstaltung soll einer Klinik für Gehirnforschung in Las Vegas zu Gute kommen.