Kasino-Monster vor Baubeginn

Das Mega-Projekt "Euro Vegas" im Dreiländereck Ungarn-Slowakei-Österreich spukt wieder umher

Das "Euro Vegas" ist eine schier unendliche Geschichte des merkantilen Größenwahns und viele vernunftbegabte Wesen hatten gehofft, dass die derzeitige Finanz- und Wirtschaftskrise derlei Projekte für immer in den Schubladen ihrer ominösen Planer verschwinden lässt. Doch dem scheint nicht so zu sein.


Das "Euro Vegas", geplant als ein gigantisches Kasino-, Hotel-, Freizeit und Shoppingareal, auf 335 ha im Dreiländer-Eck von Österreich, Ungarn und der Slowakei in den ungarischen Gemeinden Bezenye und Heygeshalom, direkt an der M15, könnte bald die entsprechenden Baugenehmigungen erhalten. Das meldete die Wirtschaftszeitung "Napi Gazdaság" am vergangenen Freitag.

Danach hätten die "österreichischen Umweltbehörden" entsprechende Pläne des weltgrößten Casionbetreibers Hard Rock International genehmigt. Mit der Umsetzung ist auch der oberösterreichische Entwickler Asamer Immobilien aus Ohlsdorf befasst, der das Projekt auf seiner Homepage mit "die gesamte Region belebend", beschreibt. In einer ersten Phase soll ein 24stöckiges Luxushotel mit 316 entstehen, einschließlich eines Konferenzcenters für bis zu 4.000 Personen. Danach sollen dann Thermalbäder, Restaurants und - vor allem - ein gigantischer Kasinokomplex folgen. Das Projekt, dass


schon seit Jahren mit einer folgenlosen Beständigkeit durch diverse Gazetten gespenstert, gerät allmählich unter Zeitdruck, denn laut der staatlichen ungarischen Glücksspiellizenz, müsste der Kasinobetrieb spätestens im November 2010 starten, ca. 1 Milliarde Forint, rund 3,6 Mio EUR, Lizenzgebühren wandern dann jährlich in den ungarischen Staatshaushalt, meldet die Zeitung.

Bei Umweltschützern, aber auch Tourismusplanern ist "Euro Vegas" stark umstritten, widerspricht es nicht nur allen Versuchen, einen nachhaltigen, naturnahen und sanften Tourismus in der Region zu fördern, sondern es sprengt auch alle Dimensionen, die für die optische wie wirtschaftliche Entwicklung einer ländlichen Region vernünftig und verkraftbar erscheinen. Außerdem bestehen berechtigte Zweifel an der Wirtschaftlichkeit eines solchen Projektes. Kolportiert werden Investitionssummen zwischen 600 Mio und 1 Mrd. EUR, bis zu 4.000 Arbeitsplätze sollen angeblich entstehen. Ein ähnliches Monstrum wird derzeit auf einer der Budapester Donauinseln ausgebrütet.

Quelle: pesterllyod.net