Der börsenotierte britische Sportwettenanbieter William Hill geht jetzt auch in Österreich aktiv auf Kundenfang. Ab nächster Woche wird das Online-Portal mit dem ehemaligen Monty-Python-Star John Cleese beworben. Der 70-jährige britische Komiker, auch bekannt aus dem Film "Ein Fisch namens Wanda", soll den Österreichern das Sportwetten-Angebot von William Hill "authentisch-britisch" näher bringen, teilte das Unternehmen am Donnerstag mit. Die Kampagne "Wetten wie die Briten" in Fernsehen, Online und Print läuft am 7. September an.
William Hill Online will in Österreich dem heimischen Internet-Sportwettenanbieter bwin Konkurrenz machen. Dieser nimmt den Markteintritt der Briten allerdings betont gelassen: "Wir haben in Österreich Hunderte Mitbewerber. William Hill wird man auch nach der Marketingkampagne nicht wirklich kennen", sagte bwin-CEO Norbert Teufelberger vergangene Woche im APA-Interview.
Indes wird bwin selbst bald fast-britisch. Die Wiener fusionieren nämlich gerade mit der britischen PartyGaming zum weltgrößten börsenotierten Online-Glücksspielkonzern. Im Zuge dessen verlässt bwin auch die Wiener Börse, die gemeinsame Gesellschaft mit Sitz in Gibraltar wird nur noch an der Londoner Stock Exchange notieren.
Auch die Auslandstochter der Casinos Austria, CAI, die im ersten Halbjahr 2010 tief in die Verlustzone gerutscht ist, will im Online-Bereich im Glücksspiel-Mekka Großbritannien Fuß fassen. Anfang des Jahres holte sich die Casinos Austria International in Malta eine Lizenz für die Plattform caigames.com, auf der momentan nur britische Kunden zocken können. Die Casinos Austria sind momentan gehörig unter Druck. Der Noch-Monopolist bekommt durch die Erneuerung des österreichischen Glücksspielgesetztes (GSpG) wahrscheinlich nicht nur Konkurrenz bei den Spielbanken, sondern leidet auch massiv unter der Krise, da die Leute seltener ins Casino gehen bzw. weniger verspielen. Aus diesem Grund zieht es auch die Casinos Austria ins Internet. Dem Online-Glücksspielsektor werden noch große Wachstumschancen bescheinigt. In Belgien liebäugelt die CAI mit einer Online-Konzession.
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