Mehr als einen Monat nach dem schwarzen Freitag am 15. April ist die Jagd auf die Online-Seiten seitens der US-Behörden noch nicht beendet. Gestern wurde bekannt, dass Domains weiterer Gambling-Seiten beschlagnahmt wurden, unter anderem Doylesroom.com und Bookmaker.com. Zusätzlich wurden drei Personen angeklagt und elf Konten in North Carolina, Guam, Panama, Malta, Portugal und in Holland eingefroren.

Insgesamt sollen laut den Behörden in zwei Jahren mehr als 33 Millionen Dollar über die fraglichen Konten geflossen sein. Die folgenden Domains wurden beschlagnahmt: Bookmaker.com, 2Betsdi.com, Funtimebingo.com, Goldenarchcasino.com, Truepoker.com, Betmaker.com, Betgrandesports.com, Doylesroom.com, Betehorse.com und Beted.com.

Vor einigen Tagen berichteten wir, dass Poker-Urgestein Doyle Brunson seinen eigenen Pokerraum verlassen würde. Jetzt wird spekuliert, dass er möglicherweise von den bevorstehenden Vorgängen Kenntnis hatte.

Hinter dieser neuen Anklage steckt “Homeland Security Investigations” in Baltimore, eine Unterbehörde des U.S. Customs and Immigration Enforcement. Nach Informationen der Zeitschrift Baltimore Sun hat die Behörde ein falsches payment processing business in Atlantic City namens “Linwood Payment Solutions” eröffnet und so über eine längere Zeit die Online-Gambling-Szene infiltriert.

Im Fokus der Anklage stehen ThrillX Systems Ltd. und deren Eigentümer Darren Wright und David Parchomchuk aus British Columbia, Kanada. Außerdem K23 Financial Services, das vom Angeklagten Ann Marie Puig aus San Jose in Costa Rica betrieben wird. Die Anklagepunkte lauten – ähnlich wie beim schwarzen Freitag – illegales Glücksspiel und Geldwäsche. Hier und hier können die Anklagen im Original eingesehen werden, hier die offizielle Pressemeldung der Anklagebehörde.

Nach den Anklagen gegen PokerStars, Full Tilt und UB/AP zeigt sich jetzt, dass die Feds anscheinend noch lange nicht fertig sind. In den einschlägigen Foren ist es für viele nur noch eine Frage der Zeit, bis Anbieter wie z. B. das Merge Gaming Network, die weiterhin ihre Dienste für US-Bürger bereitstellen, zum nächsten Ziel der Justizbehörden werden.

Von PokerStars haben die Spieler in den USA bereits einen Großteil ihres Geldes zurückbekommen. Bei Full Tilt und UB/AP sieht die Sache leider anders aus. Mittlerweile wird spekuliert, dass das Geld bis zur WSOP am 31.Mai von Full Tilt höchstwahrscheinlich nicht mehr ausgezahlt wird.
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