Casinos Austria ordnen Vorstände neu

Die Suche nach einem Partner für das internationale Geschäft der Casinos Austria AG wird noch etwas dauern

Wien - Die Suche nach einem Partner für das internationale Geschäft der Casinos Austria AG wird noch etwas dauern. Bei der Aufsichtsratssitzung der Casinos Austria AG am Mittwoch wurde zwar eine Neuordnung des Vorstandes beschlossen, wie das Unternehmen im Anschluss an die Sitzung mitteilte. Die erwartete Entscheidung über die Hereinnahme eines Minderheitsgesellschafters wurde jedoch nicht getroffen.

Den Aufsichtsorganen wurden offenbar die unterschiedlichen Konzepte möglicher Investoren präsentiert, aber noch nichts entschieden. Dem Vernehmen nach soll weiter unklar sein, ob der potenzielle Partner für das International-Geschäft über eine Kapitalerhöhung oder den Verkauf der Anteile kommen soll."Ziel ist, die beste und nicht die schnellste Lösung zu finden. Gut Ding braucht manchmal Weile, und glücklicherweise haben wir keinerlei Zeitdruck", betonte Casinos-Chef Karl Stoss am Mittwoch in einer Stellungnahme.

Im Sommer war die Investmentbank Morgan Stanley beauftragt worden, nach möglichen Interessenten für einen bis zu 49-Prozent-Anteil an der Casinos Austria International Holding (CAI) zu suchen. Ausgelotet wurden strategische Interessenten ebenso wie Finanzinvestoren, die schon im Glücksspielgeschäft tätig sind. Nach Angaben Stoss von Anfang November gibt es "mehr als fünf" potenzielle Investoren.

Trennung der Vorstandszuständigkeit

Die zukünftige Positionierung der Casinos Austria International Holding (CAI) verlangt eine klarere Trennung der Vorstandszuständigkeiten", hieß es in der Stellungnahme. Die Vorstände von Casinos Austria AG und CAI, in denen bisher die gleichen vier Personen - Karl Stoss, Dietmar Hoscher, Josef Leutgeb und Paul Herzfeld - vertreten waren, werden nun klar getrennt: Herzfeld und Leutgeb werden voraussichtlich ab Anfang 2010 zu zweit die CAI führen. Leutgeb wird seine bisherige Funktion als Finanzvorstand der CASAG per Jahreswechsel zurücklegen, Herzfeld wird per Jahresmitte 2010 als stellvertretender Generaldirektor der Casinos Austria ausscheiden. Stoss und Hoscher bleiben in der CASAG, wobei dort Bettina Glatz-Kremnser, bisher schon Finanzvorstand der Österreichischen Lotterien dazukommt und die Finanzagenden übernimmt.

Laut früheren Informationen erwarten sich die Casinos aus der Abgabe von CAI-Anteilen 500 bis 600 Mio. Euro Erlös. Mit dem Geld sollen in erster Linie "Projekte in Zukunftsmärkten" wie Nord- und Südamerika aber auch in Südostasien finanziert werden.

Derzeit betreibt die International-Tochter 51 Casinos in 17 Ländern sowie auf 10 Kreuzfahrtschiffen und setzt damit rund 1 Mrd. Euro (2008) um. Zuletzt ist die CAI aus dem Glücksspielmarkt in Südafrika ausgestiegen, drei Finanzbeteiligungen in der Schweiz wurden verkauft.

Quelle: derstandart.at