Teil zwei.......
Das ergibt im NRW-Vergleich Platz 218, unter den 30 Kommunen mit mehr als 100.000 Einwohnern liegt Aachen indes auf dem letzten Platz - mit den wenigsten Spielautomaten pro Kopf. «Allerdings fließt das Automatencasino der Spielbank nicht in die Berechnung ein», schränkt Trümper ein. Nach seiner Kalkulation haben Spieler in Aachen außerhalb des Casinos im vergangenen Jahr 7,3 Millionen Euro versenkt - eine Million mehr als noch vor sechs Jahren.
Haus und Hof verzockt
Wer Haus und Hof verspielt hat, landet mit etwas mehr Glück eher früher als später bei Julia Voell von der Aachener Suchthilfe. Seit 26 Jahren kümmert sich die Caritas-Einrichtung um Spielsüchtige. «Hier wurde echte Pionierarbeit geleistet», sagt Voell. Über die Jahre sei die Zahl der Klienten spürbar gewachsen, bestätigt die Suchtexpertin. Therapien - speziell auf Betroffe
Trotz der dramatischen Schicksale: Weder Voell noch Trümper schimpfen auf die Glücksspielbranche. «Wenn man die Spielsucht wirksam eindämmen will, muss man nur geltendes Recht umsetzen», meint er. «Wenn ein Boris Becker im Fernsehen mit Sprüchen wie 'Wecke den Spieler in Dir' für Geldpoker werben darf, während für Casinos Werbeverbote gelten, kann irgendwas nicht stimmen», nimmt Trümper den Gesetzgeber in die Pflicht. Er fordert die Schließung dubioser Wettbüros. Und schlägt nur in Sachen Online-Games lautstark Alarm: «Der Anteil der Süchtigen - gerade beim Poker - ist auf fast 15 Prozent hochgeschnellt. Da würde ich mir beim Glücksspiel im Internet ein bisschen mehr China in Deutschland wünschen.»
Fast barrierefrei läuft die Akquise neuer Zielgruppen weiter. Am Computer zuhause wie in Spielhallen und Gaststätten, wo im Unterschied zu den Casinos kaum Ausweiskontrollen abschrecken. Der Verband der deutschen Automatenindustrie erwartet statt Finanzkrise 2009 ein Umsatzplus von drei Prozent. Und die öffentliche Hand spielt mit.
Quelle:www.az-web.de
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