- 10?000 Euro bei Razzia sichergestellt
Freiherr leitet illegales Spielcasino
München, 08.03.09
Am vergangenen Mittwochabend splitterten plötzlich Fensterscheiben
und ein Spezialeinsatzkommando (SEK) stürmte das Kellerbüro
an der Hedwigstraße in Neuhausen – eine Razzia wegen verbotenen Glückspiels.
Hinter diesem mit Holzlatten gesicherten Fenster zockten insgesamt 27 Pokerspieler.
Das Kellerbüro wirkt unscheinbar: Eine weiße Tür, eine Klingel ohne Namen, Fenster aus Milchglas.
Die Nachbarn fanden die nächtlichen Besucher umso verdächtiger.
Sie gaben der Polizei einen Hinweis.
Schnell war klar: Dort wird gezockt, was das Zeug hält.
Bei der Razzia trafen die gut 60 Polizisten auf 24 Männer und drei Frauen, die an drei Tischen „Texas Hold‘em“,
eine Variante des Pokers, spielten.
Auf den Spieltischen lagen insgesamt rund 10 000 Euro Bargeld.
Außerdem stellten die Beamten kleine Mengen an Kokain und Haschisch sicher.
Das Ambiente deutete daraufhin, dass dort gewerbsmäßig Pokerrunden stattfanden –
es standen ein kaltes Buffet und Getränke bereit.
Veranstalter der Zockerrunde waren drei Männer (39, 41 und 43). Einer von ihnen ist ein angesehener Freiherr aus München,
der sich auch auf einschlägigen Poker-Internetseiten angemeldet hat.
Bei der Razzia verletzte sich ein Zocker durch Glassplitter, ein anderer erlitt eine Kreislaufschwäche.
„Alle Anwesenden wurden erkennungsdienstlich behandelt und wegen des Verdachts
des illegalen Glücksspiel angezeigt“, sagt Polizeisprecher Andreas Ruch.
Quelle: tz
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