Verkauf der Kasinos gerät ins Wanken
Favorit des Landes unter den noch verbliebenen drei Interessenten springt ab

MAGDEBURG/MZ/HK. Der geplante Verkauf der landeseigenen Spielbanken GmbH gerät ins Wanken. Sachsen-Anhalts Finanzminister Jens Bullerjahn (SPD) bestätigte am Dienstag MZ-Informationen, wonach der Favorit des Landes unter den noch verbliebenen drei Interessenten abgesprungen ist. Dabei handele es sich um die Spielbank Berlin, die ihr Angebot ohne Begründung zurückgezogen habe, so Bullerjahn.

Er bedauere die Absage, weil die Berliner ein "gutes Konzept hatten und investieren wollten". Bullerjahn räumte ein, dass damit die Zukunft der drei defizitären Kasinos im Land wieder offen ist, von einem Scheitern des Verkaufs wollte er jedoch nicht sprechen. Morgen wollen die Staatssekretäre mehrerer am Verkauf beteiligter Ministerien über das weitere Vorgehen beraten, am kommenden Dienstag soll eine Entscheidung im Kabinett fallen. Letztlich geht es darum, ob einer der beiden übrig gebliebenen Interessenten den Zuschlag erhält oder die Spielbanken in die Liquidation geführt werden.

An zweiter Stelle der Favoritenliste steht die zypriotische Sybil-Group, die eine Art "Las Vegas des Ostens" in Vockerode (Landkreis Wittenberg) eröffnen will (die MZ berichtete). Das Projekt ist in der Landesregierung umstritten. Dritter Interessent ist die Spielbankgesellschaft Mecklenburg.

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