Online Gaming Anbieter: Der Run auf Frankreich beginnt

bwin hat sich bereits vor längerer Zeit für eine Öffnung des französischen Marktes positioniert, die Konkurrenz zieht nach.

Nachdem die französische Nationalversammlung in der abgelaufenen Woche dem staatlichen Wettmonopol eine Absage erteilt hat und sich der französische Markt damit voraussichtlich bis zum Sommer für Online Gaming Anbieter öffnet, kann es diesen nicht schnell genug gehen. bwin hat bereits angekündigt, eine Lizenz beantragen zu wollen. Aber auch die Konkurrenz schläft nicht. Ladbrokes, mit 2100 Filialen die Nummer 2 am britischen Gaming-Markt und um Online-Wachstum bemüht, hat - wie auch andere UK-Anbieter - den französischen Markt ins Visier genommen und ein Joint-venture mit Canal+, einem führenden französischen Fernsehsender bekanntgegeben. Die Internetplattform soll noch 2010 starten.

Und auch Mangas Gaming, Mehrheitseigentümer von bet-at-home.com und in Frankreich führend im Bereich Online Gaming, hat am Donnerstag eine neue Partnerschaft bekanntgegeben. So wurde mit dem Fernsehsender M6-Metropole Television eine Kooperation unterzeichnet, der Fokus liegt am Online-Markt für Poker und Sportwetten.

bwin selbst hat sich bereits in der Vergangenheit gerüstet und im Zusammenhang mit Frankreich stets auf das Joint-venture mit der Amaura Group verwiesen. Amaura ist nicht nur Herausgeber der täglichen Sporttageszeitung L?Equipe, sondern gehört auch zu den Veranstaltern von Sportklassikern wie der Dakar-Rally und der Tour de France.

Die Euphorie der Anbieter, den Markt zu besetzen, ist also gross - mit dem schnellen Geld wird es aber etwas dauern. Auch ist derzeit noch unklar, wie lange man warten muss, um eine Lizenz zu erhalten.

Der Gesetzesentwurf (das Gesetz soll noch vor der WM in Kraft treten, die am 11. Juni startet) sieht eine Steuer in Höhe von 8,5% auf Sportwetten, 15,5% auf Pferdewetten und 2% auf Poker vor.

UniCredit-Analystin Katharina Kastenberger weist in diesem Zusammenhang darauf hin, dass bwin im Schlussquartal 2009 auf die gesamten Sportwetten-Umsätze eine Marge von 8,5% ausgewiesen hat. Laut bwin werden die hohen Steuern aber an die Kunden weitergereicht, geht aus dem jüngsten Company Report der UniCredit zu bwin hervor.

Ladbrokes erwartet wegen der hohen Steuern für das Joint-venture mit Canal+ eine Anlaufzeit von drei Jahren, um in die Gewinnzone zu kommen. Die Besteuerung soll allerdings in 18 Monaten einer Überprüfung unterzogen werden. Sinken die Sätze, dann könnte es mit dem Erreichen der Profitabilität schneller gehen.

Weitere Hoffnungsmärkte
Für welche Märkte hegen die Online Gaming Anbieter weitere Regulierungshoffnungen? Etwa für Dänemark, aber auch Spanien und die Schweiz zeigen klare Liberalisierungsabsichten. Hinsichtlich der beim Europäischen Gerichtshof anhängigen Verfahren dürfte es in nächster Zeit etwas ruhiger werden. Analystin Kastenberger erwartet, dass die Urteile frühestens in drei bis sechs Monaten veröffentlicht werden.

Quelle: boerse-express.com