Da liest man mal wieder die Schweizer Zeitungen und stellt fest das Ihr gehabe von Spielsuchkontrolle doch nur reines scheinheiliges abzocken ist bis in den Ruin.... Warum das so ist, weil man dort keine Ahnung hat oder nennt man Leute ausnehmen bis auf die Unterhose und dann erst sperren etwa Kontrolle....
Ok zurück zum Thema..... zocken am Automaten auf der Strasse... tja
Hier der Artikel dazu:
Spielsucht. An einem Swisslos-Automaten am Bahnhof Kloten verspielen auch Jugendliche ihr Taschengeld. Für die Angestellten des Avec-Shops ist der Automat kaum einzusehen. Auch sonst ist die von Swisslos empfohlene Prävention am Kiosk durch das Personal mehr Wunschdenken als Realität. Sie befürchten Umsatzeinbussen.
Andreas Frei
Am frühen Sonntagmorgen herrscht reges Treiben im Avec am Bahnhof Kloten. Neben Kaffeetrinkern und Zeitungskäufern mischen sich aber auch Spieler unter die Kundschaft, darunter einige Jugendliche zwischen 12 und 14 Jahren. Am Swisslos-Automaten vor dem Eingang lassen sie «Lösli» raus, rubbeln an den Stehtischen daneben die Felder frei und lösen den Gewinn an der Kasse wieder ein. «Schade, fast hätte ich 2000 Franken gewonnen», sagt das Mädchen, das einen 2-Franken-Gewinn erhält. «Willst du das Geld, oder...?», fragt die Frau hinter der Kasse. Das Mädchen will das Geld, läuft damit zu den Kollegen zurück, wo die Jugendlichen ihr Geld für das nächste Los zusammenlegen. Sechs Franken für ein «Podium»-Los werden benötigt.
Die Szene beobachtete der Schreibende am vorletzten Sonntag. Was den Klotener Kioskbesucher wie eine alltägliche Situation vorgekommen sein muss, lässt bei Spielsuchtexperten sämtliche Alarmglocken klingeln. «Das darf nicht passieren», sagt Christian Ingold vom Zentrum für Spielsucht und andere Verhaltenssüchte, Radix, welches für den Kanton Zürich zuständig ist. Zwar gebe es kein gesetzliches Mindestalter für Lose. Swisslos bemühe sich aber darum, dass diese erst für 16-Jährige zugänglich sind.
Am Klotener Automaten klebt denn auch ein entsprechender Sticker: 16+. Nur nütze dieser genau so wenig wie die Schulung des Verkaufspersonals, die Swisslos mache. «Die Verkäuferin hätte das Mädchen ansprechen und es auf die geringe Wahrscheinlichkeit eines grossen Gewinns aufmerksam machen müssen», erklärt Ingold. Ein neues Los anzubieten, wie das die Frau andeutete, sei schon gar nicht erwünscht. Ingold weiss aber, dass diese Art der Präventionsarbeit für viele Verkäuferinnen anspruchsvoll ist. Einige sprächen etwa nicht gut Deutsch, was es erschwere, solche Gespräche zu führen.
Prävention verscheucht Kunden
Zudem zeigt eine Studie, die Radix im letzten Sommer extern in Auftrag gab, dass die Kioske mit Prävention kaum etwas gewinnen können. Untersucht wurden knapp 30 Kioske in der Stadt Zürich und Umgebung. Fast überall kannten die Besitzer eine Gruppe von Spielsüchtigen, welche regelmässig mehrere Hundert Franken für Lotto, Sporttip oder Rubbellose ausgeben. Die Studie sprach dabei von überwiegend Arbeitslosen, Rentnern und Alkoholikern, mehrheitlich über 40-jährig. Weil pro Franken Umsatz auch 10 Rappen Gewinn für die Kioske abfallen, würden sich viele Verkäufer schwer tun, solche Spielsüchtige anzusprechen, denn die Erfahrung zeige, dass diese dem Kiosk dann fernbleiben. Die Studie zeigte, dass die Intervention noch eher bei Kindern erfolgt, bei Erwachsenen praktisch nie. Aber auch an Kinder werden Lose verkauft, etwa mit dem Hinweis, sorgsam mit dem Gewinn umzugehen.
Spielkarte ist Zukunftsmusik
Ingold warnt aber, dass gerade die kindliche Psyche anfälliger für gefährdetes Verhalten sei. «Das kann sich fortsetzen, wenn in der Lehre dann eigenes Geld verdient wird.» In der Bevölkerung werde diese Gefährdung kaum gesehen. «Sieht man ein zwölfjähriges Mädchen mit einer Wodkaflasche, ist klar, dass etwas falsch ist», erklärt Ingold. Halte das Mädchen hingegen ein Rubbellos in der Hand, denke man, «das ist ja nur ein Lösli».
Ingold sieht mehrere Ansatzpunkte, um diese Gefährdung zu erheben. Einerseits könnten die Swisslos-Automaten wie die Zigarettenautomaten nur mit einer ID zugänglich werden. Oder sogar nur über eine spezielle Spielkarte, die zuerst bestellt werden müsste. «Das ist aber Zukunftsmusik», sagt Ingold. Im Gespräch sei momentan die gesetzliche Reglementierung, für die sich auch Swisslos offen zeige. Momentan gebe es erst für die Casinos funktionierende Schutzelemente, diese sollen jetzt auch für Lotto, Lose und Wetten gelten. «Swisslos will den Jugendschutz», weiss Ingold. Fraglich sei nun, wie sich Parlament und Gewerbe dazu stellen.
Fernsteuerung für Automaten
Zum Vorfall am Bahnhof Kloten meint Swisslos, dass sie alles in ihrer Macht Stehende tun. Eine gesetzliche Altersgrenze gebe es aber nicht. «In dem geschilderten Fall hat Swisslos nichts gemacht, das künftig "verbessert" werden könnte», sagt Mediensprecher Willy Mesmer. Es handle sich nicht um eine Swisslos-eigene Verkaufsstelle, und das Weisungsrecht sei also sehr eingeschränkt. «Wir haben unseren Aussendienst angewiesen, an dieser Verkaufsstelle vorzusprechen und noch einmal auf die Richtlinien zum verantwortungsvollen Spiel hinzuweisen», sagt Mesmer. Dazu gehöre, dass Jugendliche unter 16 Jahren auf die Altersgrenze hingewiesen werden sollen. Bei Bedarf könne das Verkaufspersonal einen Automaten auch per Fernbedienung abstellen.
Für Christa Bot von SOS-Spielsucht ist das ein schwacher Trost. «Die Automaten sind zum Teil so aufgestellt, dass die Verkäuferinnen sie kaum sehen», weiss Bot. «Eine Überwachung ist dann fast nicht möglich.» Für Bot ist daher klar: Der Automat steht idealerweise neben der Kasse. «Das erhöht die Hemmschwelle, so dass man nicht in unverhältnismässig grossen Mengen Lose kauft», erklärt sie. Kaufe jemand Dutzende Lose, entstehe ein Schamgefühl, weshalb viele Spielende auch täglich mehrere Kioske aufsuchen würden. Stehe ein Automat aber ausserhalb des Blickfelds des Kiosks, falle das Schamgefühl weg und mache es auch für Kinder und Jugendliche einfacher.
Mit den Eltern zurückkommen
Kiosk- und Avec-Betreiberin Valora sieht ihre Pflicht erfüllt. «Valora richtet sich nach den Vorgaben von Swisslos und verlangt von den Verkaufsmitarbeitenden ein vernünftiges Handeln», sagt Dominic Stöcklin von der Unternehmenskommunikation. Dies bedinge insbesondere bei Kindern und Jugendlichen eine besondere Aufmerksamkeit. Kinder sollten gefragt werden,für wen sie Lose kaufen, und gegebenfalls mit einem Elternteil wieder kommen. Ausserdem seien Gewinne über 50 Franken auch erst ab einem Alter von 18 Jahren einlösbar, sagt Stöcklin.
Quelle: http: //www.zuonline.ch/artikel_158440.html
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