Casinos Austria fürchten sich vor Invasion der Automaten-Betreiber

Casag buhlt um Konzession für Spielautomatenhallen und geht gegen Konkurrenten mit gezieltem Lobbying vor.


Die Casinos Austria (Casag) sehen offenbar ihre Felle davonschwimmen. In einem internen Strategiepapier, das dem WirtschaftsBlatt vorliegt, geht die Casag von massiven Bedrohungen aus, weil das Glücksspielgesetz novelliert wird und noch dazu die zwölf Lizenzen für Spielcasinos ab 2012 neu vergeben werden. Letztere gehören derzeit *ausschließlich der Casag.

Aber auch ohne neue Gesetze erwartet der Monopolist Zores, etwa durch das Rauchverbot. Allein dadurch könnte der Umsatz „um acht Prozent" sinken, heißt es in den Unterlagen. Das entpricht bei 280 Millionen € für 2008 *einem Umsatzrückgang von mehr als 22 Millionen €.

Außerdem sieht die Novelle eine eigene Konzession für Spielhallen-Betreiber vor. Sollte diese etwa an den Konkurrenten Novomatic gehen, sei bei der Casag immerhin noch ein positives Betriebsergebnis in Österreich von 34,2 Millionen € zu erzielen. Die Rechnung geht aber nur dann auf, wenn für die Spielstätten der Casag zumindest ein Gebietsschutz von zehn Kilometern besteht und das Automatenspiel in Tirol und Vorarlberg weiterhin verboten bleibt. Im schlimmsten anzunehmenden Fall drehe das Betriebsergebnis kräftig ins Minus - und zwar auf einen Verlust von bis „37,4 Millionen €". Das gilt dann etwa schon, wenn der Gebietsschutz auf fünf Kilomter reduziert und das Automatenspiel landesweit erlaubt wird.

Nicht zuletzt deshalb will auch der Noch-Monopolist „mit dem Betrieb von Automatensalons in ganz Österreich einen neues und lukrative Geschäftsfeld erschließen". Gleichzeitig soll mit Blick auf die Konkurrenz die „Deaktrattivierung des Automatenspiels" so verfolgt werden, dass die Rentabilität der eigenen Videolotterieterminals nicht leide.

Angst vor Novomatic

Laut einer Konkurrenz*analyse stuft die Casag die Novomatic als stärksten Mitbewerber um die Konzessionen ein. Gefolgt von der slowenischen Hotel- und Casino-Gruppe HIT, die zusammen mit Novomatic einen grenznahen *Casino-Standort in Slowenien etabliert. An dritter Stelle findet sich der Online-Glücksspielanbieter Bwin. Casag-Sprecher Martin Himmel*bauer bestätigt den Inhalt des Papiers, „der ist aber nicht in Beton gegossen".

wirtschaftsblatt.at